Änderung der Überbauungsordnung Oberschachen kommt nicht gut an

Änderung der Überbauungsordnung Oberschachen kommt nicht gut an
Die neu Planung, mit dem Längskörper parallel zur Emmentalstrasse, wurde von der Gemeindeversammlung verworfen. / Bild: zvg
Oberburg: Die Gemeindeversammlung lehnte letzten Montag eine Teilrevisionen der Ortsplanung mit einer Änderung der Überbauungsordnung Ober­schachen ab.

Unter den 87 Stimmberechtigten, die sich letzten Montag in der Aula zur Gemeindeversammlung eingefunden hatten, sassen auch 13 Jungbürgerinnen und Jungbürger. Sie nahmen nach Versammlungsende vom Gemeindepräsidenten Werner Kobel den Jungbürgerbrief entgegen.


Klares Nein zum Oberschachen

Die Überbauung Oberschachen liegt an der Einfallachse im Südosten des Gemeindegebiets. Bis heute wurden zwei Mehrfamilienhäuser realisiert. Aufgrund der Lärmemissionen der Emmentalstrasse sowie der Besonnung sehe das entsprechende Bebauungskonzept der Grundeigentümerin eine veränderte Anordnung der Bauten vor, erläuterte Gemeinderat Beat Krähenbühl. Anstelle der beiden ursprünglich geplanten giebelständigen Bauten soll ein parallel zur Emmentalstrasse angeordneter Längskörper mit Laubengang realisiert werden. «Damit können die bewohnten Räume von der Strasse abgewandt erstellt und die Wohnsituation für die künftigen Bewohner massiv verbessert werden», argumentierte Krähenbühl. In der Diskussion meldeten sich hauptsächlich sehr kritische Stimmen. Fragen der Sicherheit wegen des hohen Verkehrsaufkommens an der Emmentalstrasse, möglicher Mehrverkehr im Wohngebiet, sowie grosse Unsicherheiten wegen der Ein- und Ausfahrt beim Quartier seien aus ihrer Sicht nach wie vor ungeklärt. So hatte die Vorlage in der Folge keine Chance und wurde mit 39 Nein- gegen 26 Ja-Stimmen versenkt.

Nach Versammlungsende zeigt sich Markus Burkhalter vom planenden Architekturbüro Burkhalter sichtlich enttäuscht. «Ich sehe das als eine vertane Chance», hielt Burkhalter fest, «und auch die grundsätzlichen verkehrstechnischen Fragen zur Sicherheit bei der Ein- und Ausfahrt ändern sich damit nicht.» Ob er mit einer neuen Variante komme, lasse er vorerst offen.


Leichtes Spiel für Mischzone 3a

Die von der Teilrevision betroffenen Parzellen liegen an der Emmentalstrasse am Ortseingang zu Oberburg von Burgdorf herkommend. Die Grundeigentümerschaft beabsichtige, so Gemeinderat Krähenbühl, auf dem Areal ein Wohnbauprojekt zu realisieren. Da für eine gewerbliche Nutzung entlang der Emmentalstrasse keine Nachfrage bestehe, sei eine Änderung des Baureglements notwendig. Diese Anpassung bewirke, dass entlang der Emmentalstrasse die Gewerbe und Dienstleistungsnutzung zwar zulässig, aber nicht mehr zwingend respektive «in erster Linie» vorgeschrieben sei. Somit sei innerhalb der Mischzone M3a generell Wohnnutzung zulässig. Der Änderungsantrag fand ohne Diskussion eine klare Zustimmung. 

Einstimmig angenommen wurde schlussendlich der Antrag des Gemeinderates für einen Verpflichtungskredit von total 460´000 Franken zur Sanierung des Alpen- und Schönenbühlwegs.

Die anwesenden Jungbürgerinnen und -bürger erlebten erstmals hautnah direkte Demokratie. Hoffentlich bleiben sie dran!

25.11.2021 :: Daniel Schweizer (sdl)