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«S Diplom»

Berthi und Rösi freuen sich auf den Gottesdienst, wo wieder mal seit langem der Jodlerklub zu  hören sein wird. «Leider kommt meine Schwester nicht», sagt Rösi, «obwohl sie Jodelmusik sehr mag, aber sie hat gesagt, sie hat eben kein Diplom.» – «Aber sie muss doch nicht selber auftreten, sie darf einfach zuhören und geniessen», meint Berthi verständnislos. Nein, es gehe eben nicht ohne Diplom in der heutigen Zeit, habe sie betont.

Langsam «taget» es Berthi. «Aha, du meinst ein Zertifikat! Das ist so, ohne geht vieles nicht mehr.» Das mit dem Diplom sei nicht so falsch, wirft der Tischnachbar ein, denn es komme ihm manchmal so vor, dass man zum normal Leben schon bald für alles ein Diplom brauche, schon nur, wie man an ein Zugbillett komme, wenn ja fast kein Schalter mehr bedient sei. Ja, und die ganze Geldsache sei auch so etwas, man bekomme keine richtigen Einzahlungsscheine und müsse das über den Compi machen, und mit dem Zeugs komme er gar nicht draus. Das sei genauso um ihr neues Handy zu verstehen, meint eine weitere Kollegin, da habe sie das Gefühl, ohne
Diplom sei das nicht zu be-
dienen. Eifrig wird diskutiert, wie vieles sich extrem veränderte und dass man sich manchmal richtig ausgeschlossen vorkommt, weil man einfach nicht mehr mithalten kann und mag. 

«Da fällt mir ein», sagt Berthi, «kürzlich hörte ich in der Predigt, dass es trotz allen Veränderungen eine Leitung gebe, die niemanden ausschliesse und immer funktioniere, ob das Handy veraltet sei oder der Telefonanbieter die Sache wieder mal nicht im Griff habe. Es könne da auch niemand abhören, die Leitung sei sicher!»  Es sei die Leitung zu Gott, wie es im Psalm 50,15  heisst:  «Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten! .» – «Stimmt», sagt Rösi, «da kann man sicher auch darum bitten, dass man jemanden trifft, der einem in einer Engelsgeduld all das Neue erklärt. Das mache ich gleich wegen dem neuen TV!»


18.11.2021 :: Jasmin Steffen