Letzte Kundinnen und Kunden kamen am Samstag in die Landi Zäziwil, bevor das Geschäft geschlossen wurde. / Bild: x x (x)
Zäziwil: Die Gemeinde möchte das leer gewordene Landi-Gebäude kaufen und dort Feuerwehr und Werkhof unterbringen. Das Feuerwehrmagazin an der Lang-
naustrasse soll verkauft werden.
Zäziwil hat Grosses vor. Unter anderem will die Gemeinde im Rahmen der Liegenschaftsplanung Feuerwehr und Werkhof zentralisieren. Aktuell sind diese auf sechs Standorte verteilt. Schon alleine die Feuerwehr ist in drei verschiedenen Gebäuden untergebracht, wie Gemeindepräsident Urs Hirschi erklärt: «Das Tanklöschfahrzeug mussten wir beispielsweise in der alten Galli-Halle unterbringen, weil das aktuelle Feuerwehrmagazin denkmalgeschützt und zu klein ist.» Als dritter Standort wird das Feuerwehrmagazin in Reutenen genutzt.
«Düngerhütte» umgestalten
Einen eigenen Werkhof besitzt die Gemeinde nicht. Im letzten Jahr mietete sie sich deshalb in den Hallen des Baugeschäftes Hofer AG ein. Als Gerätehaus dient zusätzlich die gemeindeeigene «Düngerhütte» neben dem Rössli-Areal. Weil dort die Kantonsstrasse verbreitert wird, ist sie in Zukunft nicht mehr von der Strasse her zugänglich. Das kleine Areal muss deshalb so umgestaltet werden, dass der Zugang von der linken Stirnseite her möglich ist. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 10´000 Franken. Einen Teil davon übernehme der Kanton, so Hirschi.
Verhandlungen mit der Landi
Nun liebäugelt der Gemeinderat mit dem Kauf der seit Sonntag frei gewordenen Landi-Liegenschaft neben dem Bahnhof. In Zukunft soll dort ein Feuerwehrmagazin sowie ein Werkhof entstehen. Momentan verhandelt die Gemeinde mit der Landi Aare Genossenschaft und weiteren Partnern um Preise und Möglichkeiten. «Es geht unter anderem darum abzuklären, welche Räume wie genutzt und umgebaut werden könnten», erläutert der Gemeindepräsident.
Ziemlich konkret ist die Zukunft des bestehenden Getreidesilos mit der Mobilfunkantenne auf dem Areal: «Die Antenne bleibt und sehr wahrscheinlich wird auch das Silo darunter weiterhin genutzt werden können», sagt Hirschi. Diesbezüglich sei man mit Interessenten im Gespräch.
Schätzungen zufolge belaufen sich die geplanten Investitionen bis 2023 auf 2,1 Millionen Franken. Einen Teil des Geldes würde dank dem Verkauf des alten Feuerwehrmagazins wieder in die Kasse gespült.
Steuererhöhung wahrscheinlich
Dennoch dürfte das Projekt zu reden geben. Denn zusammen mit der Schulraumplanung (die «Wochen-Zeitung» berichtete) kommen bis 2025 Kosten von insgesamt rund zehn Millionen Franken auf die Gemeinde zu. «Um eine Steuererhöhung werden wir deshalb wohl kaum herum kommen», folgert Urs Hirschi. In welchem Rahmen diese ausfallen könnte, sei jedoch noch offen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Anzahl der Steuerzahler durch zukünftigen Wohnungsbau noch erhöhen dürfte. «An der Gemeindeversammlung vom 8. Dezember können wir genauer informieren.» Das letzte Wort zum Kauf des Landi-Gebäudes und zur Steuererhöhung hat dann später das Stimmvolk.
Gemeinde hätte Immobilienreserve
Trotz aller Auslagen sieht Urs Hirschi in dem Projekt bezüglich Feuerwehr und Werkhof nebst der Zentralisierung weitere Vorteile: «Es ist immer gut, als Gemeinde eine Immobilienreserve zu haben. Zudem ist es durchaus denkbar, dass gewisse Räume als Probelokal oder ähnliches von der Bevölkerung genutzt werden können und nicht zuletzt liegt die Liegenschaft neben der Alterssiedlung. Gehört die Landi-Liegenschaft uns, können wir die Lärm- und anderen Emissionen selber steuern.»
Landi-Kunden werden übrigens künftig im Neubau in Konolfingen bedient. Dieser wird vom 18. bis 20. November eröffnet. Auch die Geschäfte in Grosshöchstetten und Biglen wurden Ende Oktober geschlossen.