Das Jodeln steckt ihnen im Blut

Escholzmatt: Am Konzert zum 60-jährigen Bestehen war das Jodlerchörli Lehn bestens in Form. Mit seinem lebhaften Programm bot es dem Publikum genussvolle Unterhaltung.

Die Corona-Pandemie hat das Vereinsleben in den letzten Monaten stark gebremst. Doch das Jodlerchörli Lehn liess sich nicht unterkriegen. Zu sehr steckt den Entlebuchern das Jodeln im Blut. Sie versuchten, den Umständen zu trotzen und mit Jodlerfreunden von nah und fern das Jubiläum zu feiern. Und sie kamen in Scharen. So strömten am vergangenen Wochenende zahlreiche Konzertbesucher der Krone Escholzmatt zu. 

Der Vorhang öffnete sich und Willi Valottis Wyberkapelle griff auf der Bühne zu ihren Instrumenten. Nach dem musikalischen Auftakt stimmte das Jodlerchörli Lehn in seiner farbenfrohen Schybitracht in die Klänge ein und begrüsste das Publikum mit dem «Jodler-Gen». Man spürte sofort, dass das Jodler-Gen auch während der konzertlosen Zeit nicht verloren gegangen war. Mit Herzblut und Innigkeit, Soloparts und Gesten gaben die Jodlerinnen und Jodler dem Lied Würze und Farbe. Sämi Studer richtete sich kurz ans Publikum, da stürmten die Knaben und Mädchen vom Chinderchörli auf die geschmückte Bühne und übernahmen auf originelle Weise fortan die Ansage. Das Jodlerchörli trat erneut auf und beglückte das Publikum mit dem Geburtstags-Juiz von Fredy Wallimann. Kein Wunder, herrscht im Chörli Harmonie. Gody Studer, der ihm 27 Jahre als Dirigent diente, singt seit 50 Jahren im Lehnchörli. Annelies Studer jodelt dort bereits seit 52 Jahren und Sämi Studer ist seit 25 Jahren dabei. Godi Studer gehört ihm 20 Jahre an und führt das Chörli seit 15 Jahren als Dirigent. Im «Sännechilbi» bewies das Jodelduett Annelies und Sämi Studer, wie wunderbar die Stimmen von Mutter und Sohn harmonieren.


Der Nachwuchs jodelt eifrig mit 

Das Chinderchörli durfte natürlich am Jubiläumskonzert nicht fehlen. Ihre Leiterin, Stephanie Zemp, hat soeben ihre Dirigentenprüfung mit Bravour absolviert und ist jetzt bestens ausgerüstet, dem Nachwuchs das Jodeln beizubringen. Die 30 Kinder, einige davon noch kleine Knirpse, boten einige gefällige Darbietungen, auf die sie stolz sein können. Nach «Schwizervolk» und «Chiltgang» vom Lehnchörli bot Willis Wyberkapelle ein spannendes Intermezzo mit In-
strumentenwechseln. «Immer wieder haben sich in den letzten Jahren unsere Wege mit dem bekannten Toggenburger Akkordeonist gekreuzt, darum freut es uns besonders, dass die Wyberkapelle da ist», informierten die Jodler. 

Dann begab sich das Jodelterzett aus dem Wohn- und Pflegezentrum mit Akkordeon-Begleiter Heinz Zihlmann auf die Bühne und bot gefällige Beiträge. Die Wyberkapelle streute nochmals musikalische Klänge ein. Als nach einem schönen Jutz und dem Lied «Wulche» anhaltender Applaus die Jodler beehrte, rundeten sie das Konzert mit einer heiteren Zugabe ab. 

28.10.2021 :: Margrit Kipfer (kmb)