Die Freie Wählergruppe legt zu und Schlosswil bleibt im Rat vertreten

Die Freie Wählergruppe legt zu und Schlosswil bleibt im Rat vertreten
Bild: zvg
Grosshöchstetten: Obwohl die zwei garantierten Schlosswiler Sitze wegfallen und der Rat von neun auf sieben Sitze reduziert wird, ist Schlosswil weiterhin im Gemeinderat vertreten.

Matthias Haldemann schaffte die Wahl letztlich problemlos. Dies, obwohl er auf der Liste «Ortsteil Schlosswil» als einziger Kandidat aufgeführt war. Nebst seinen persönlichen 532 Stimmen erhielt er 276 Zusatzstimmen – so viele wie keine andere Liste. «Vielen war es wohl ein Bedürfnis, dass Schlosswil weiterhin im Gemeinderat vertreten ist», erklärt der Gewählte. Seit der Fusion der Gemeinden Grosshöchstetten und Schlosswil per 1. Januar 2018 hatten die Bewohnerinnen und Bewohner aus Schlosswil im Gemeinderat zwei garantierte Sitze; Regina Steiner und Stefan Graf traten aber nicht zu den Wahlen an. Nachdem er abgeklärt habe ob er genügend Zeit «freischaufeln» könne, habe er sich bereit erklärt, zu kandidieren, berichtet Haldemann. Mit seinen 35 Jahren wird er, der als Disponent im Transportwesen tätig ist, das jüngste Mitglied im Gemeinderat von Grosshöchstetten sein.


«Fast vier Sitze geschafft» 

Matthias Haldemanns Liste «Ortsteil Schlosswil» war mit der Freien Wählergruppe Grosshöchstetten (FWG) eine Listenverbindung eingegangen. Insgesamt konnten sie gut 55 Prozent der Stimmen auf sich vereinen. Angesichts dieser Zahl erstaunt es, dass die beiden Listen «nur» drei der sechs Gemeinderatssitze für sich beanspruchen können. Der siebte Sitz, jener des Präsidiums, war bereits zuvor in stiller Wahl an Christine Hofer (EVP, bisher) gegangen.

Die Zahlen zum Wahlgang vom Wochenende zeigen, dass das Rennen um das Restmandat ganz knapp an die FDP ging. «Sieben Stimmen mehr und wir sogar noch einen Sitz mehr», sagt Magnus Furrer, Präsident der FWG, welcher seinerseits mit dem besten persönlichen Resultat aller Kandidierenden im Gemeinderat bestätigt wurde. Den dritten Sitz der FWG behält die bisherige Karin Wüthrich Leemann. 


SVP und SP traten gar nicht erst an

Im Vergleich zu den Wahlen vor vier Jahren konnten die Freien Wähler ihren Stimmenanteil fast verdoppeln. Wie erklärt sich Furrer den hohen Zuwachs? «Einerseits ist das sicher eine Frage von Angebot und Nachfrage. Wenn die SVP und die SP nicht zu den Wahlen antreten, gibt das an sich allen Parteien die Chance, ihre Anteile zu erhöhen», sagt Magnus Furrer. «Ein Faktor ist sicher, dass wir eine Partei sind, welche Themen aufgreift und konkret Dinge umsetzt.»

Auch die FDP konnte ihren Wähleranteil gegenüber 2017 steigern, wenn auch nur leicht. Sie kann – wie erwähnt – dank des Restmandats ihre zwei Sitze im Rat halten. Die beiden Bisherigen Peter Däpp und Caroline Devaux Kogler werden weiterhin im Gemeinderat politisieren. 

Die EVP verlor insgesamt Wähleranteile, konnte den Sitz von Markus Spahr (bisher) aber halten. Die Partei stellt ja zudem mit Christine Hofer die Gemeindepräsidentin.  

28.10.2021 :: Bruno Zürcher (zue)