Infos zu Corona in der Muttersprache

Kanton Bern: Die Berner Gesundheit unterstützt Betroffene beim Umgang mit der Pandemie und beim Bewältigen der Folgen. Ein Schwerpunkt liegt bei Personen aus dem Migrationsbereich.

In den Programmen «Migram» und «Pa-pa-Rat» der Berner Gesundheit werden Schlüsselpersonen aus verschiedenen Kulturkreisen zu Moderatorinnen und Moderatoren ausgebildet. In Gesprächsrunden oder bei Besuchen von Familien zu Hause besprechen sie Fragen zu Gesundheit und Erziehung in deren Muttersprache. «Die Schlüsselpersonen werden stetig weitergebildet, so dass sie auch Fragen zu Corona kompetent beantworten können», schreibt die Berner Gesundheit in einer Medienmitteilung. Sie vermittelten Informationen zur Pandemie, den Schutzmassnahmen, Quarantäneregelungen oder der Impfung. Im 2020 fanden gut 1000 Kontakte statt.


Misstrauen und Ängste abbauen

«Aufgrund der Erfahrungen in ihrem Herkunftsland besteht bei vielen Personen aus der Migrationsbevölkerung grosse Skepsis gegenüber staatlichen Massnahmen», erklärt die Berner Gesundheit. Oft hätten sie Mühe, offizielle Informationen aus der Schweiz zu finden und grosse Zweifel, wie sie Weisungen einordnen sollen. Viele informierten sich nach wie vor primär über Medien des Herkunftslandes, was zu Missverständnissen betreffend der in der Schweiz geltenden Corona-Massnahmen führen könne. «So gab es im ersten Lockdown Eltern, die dachten, dass sie ihre Kinder nicht nach draussen lassen dürfen, weil dies in anderen Ländern tatsächlich der Fall war», nennt die Berner Gesundheit ein Beispiel. 

Im persönlichen Gespräch leisteten die Schlüsselpersonen wichtige Aufklärungsarbeit. «Sie können die Gründe hinter der Skepsis besser nachvollziehen und Misstrauen oder Ängste abbauen.» Weiter könnten sie den Eltern zeigen, wo sie verlässliche Informationen aus der Schweiz in ihrer Herkunftssprache finden.

30.09.2021 :: egs