Brandis Ladies: Angriff und Nachwuchsförderung

Brandis Ladies: Angriff und Nachwuchsförderung
Die Brandis Ladies steigen optimistisch in die neue Saison. / Bild: Monika Mülchi
Eishockey, Frauen: Die Brandis Ladies steigen mit Selbstver-trauen in die Meisterschaft der SWHL B. Trotz Fokus auf die Nachwuchsförderung will das Team wieder voll angreifen.

Vor der letzten Saison sprachen die Emmentalerinnen von einer «Neuausrichtung». Nachwuchsförderung statt Spitzenteam stand als Maxime auf dem Brandis-Banner. Nun, ein Jahr später, hat das Leitmotiv einen neuen Anstrich erhalten, eine Optimierung sozusagen. Brandis-Präsidentin Anita Rohrer formuliert es so: «An unserer Strategie hat sich nichts Grundlegendes verändert, Nachwuchsförderung ist nach wie unser oberstes Ziel. Wir wollen kein Kanonenfutter sein, wollen vorne mitspielen und unsere jungen Spielerinnen fördern, aber auch fordern.»

Headcoach Matthias Leuenberger hat für die bevorstehende Saison «ein sehr gutes Gefühl». Der Übungsleiter, der vor seiner zehnten Spielzeit mit den Ladies steht, ist ein geradliniger Typ. Was er sagt, ist zwar wohlüberlegt, aber auch «fadegrad», einfach, direkt und offen. Deshalb lässt sich von seinen Gefühlen, seinen Aussagen einiges ableiten. «Ich spüre, dass das Team einen Schritt weitergehen will. Wir sind meistens über 20 Spielerinnen in den Trainings, da kannst du wirklich gut arbeiten. Das motiviert alle, Spielerinnen und Staff.»


Rückkehrerin

Zurück in Hasle-Rüegsau ist die 29-jährige finnische Verteidigerin Leine Nummi, die nach ihrer verunglückten Saison bei Zunzgen-Sissach und dem A-Klub Reinach in den Schoss «eines tollen Teams» zurückgefunden hat. Nummi ist keine Heilsbringerin, die für den Erfolg garantiert, sie ist eine der erfahreneren, älteren Spielerinnen, die im vorwiegend sehr jungen Kader für Stabilität sorgen sollen. Gekommen sind auch eine Reihe von weiteren Nachwuchsspielerinnen, die das Kader einerseits ergänzen, andererseits mit ihrer jugendlichen Unbekümmertheit und ihrem Talent dafür sorgen, dass die Brandis Ladies für den Gegner weniger gut auszurechnen sind: Leana Gerber (2003, von Bern96), Lucienne (2004) und Jovita Lanz (2006, beide aus dem Brandis-Nachwuchs) sowie Rückkehrerin Mélanie Lambert (2002, vom DHC Lyss, 13 Punkte in 10 Spielen in der Saison 2018/2019). Mit Isabelle Huber (1984, B-Lizenz von Lyss) kommt eine äusserst erfahrene Verteidigerin zurück zu den Brandis Ladies. Neben den bewährten Dunja Fasel und Jeannine Bürki fangen mit Ricarda Weber (2002, von Zunzgen-Sissach) und Rahel Brunner (2005, Brandis-Nachwuchs) zwei neue Torhüterinnen den Abgang von Sandy Aeby auf. «Die Mischung stimmt, die jungen Spielerinnen drücken, die älteren Spielerinnen ziehen mit, es ist ein gegenseitiges Motivieren», hat Anita Rohrer festgestellt. 


Fortsetzung

Weitergeführt wird auch die Partnerschaft mit dem A-Klub Bomo Thun. «Das ist gut angelaufen», sagt Matthias Leuenberger. Thun hat für vier Brandis-Spielerinnen eine B-Lizenz gelöst, umgekehrt ist vorgesehen, dass die eine oder andere Thunerin – beispielsweise die aus einer langwierigen Verletzung zurückgekommene Tina Brand – Spiele mit den Brandis Ladies bestreiten wird.

Wo genau der Weg hinführen soll, ist ein paar Tage vor dem Meisterschaftsbeginn am kommenden Wochenende nicht in Stein gemeisselt. «Es ist schwierig, die Liga einzuschätzen,» sagt Leuenberger. Klarer Meisterschaftsfavorit und selbst ernannter Aufstiegsaspirant Nummer 1 ist der SC Langenthal Damen, den man allerdings in einem Vorbereitungsspiel vor rund einem Monat geschlagen hat. 

23.09.2021 :: Daniel Monnin (dmb)