Steinmann-Stiftung feiert Jubiläum

Schlosswil: Vor zehn Jahren hat Matthias Steinmann das Schloss Wyl mit seiner Firma Berakom AG erworben. Damit verbunden wurde die Steinmann-Stiftung Schloss Wyl gegründet.

Am 29. August 2011 überreichte die damalige Regierungsrätin Barbara Egger die Schlüssel zum Schloss Wyl Matthias Steinmann. Der neue Besitzer hat das über 875 Jahre alte Schloss, das lange ein Symbol Bernischer Herrschaft war, in diesen zehn Jahren zu einem Ort der Freude und der Begegnung gemacht. Seit 2013 gaben sich 358 Paare in den beiden Trauzimmern das Ja-Wort, die renovierten Räume werden für Anlässe verschiedenster Art genutzt, unter anderem 2013 für die Weihnachtsfeier des Gesamtbundesrates. Künstler wie Ted Scapa stellen im Turm ihre Werke aus und der öffentlich zugängliche Park, die Allee und das Schlosscafé locken jedes Jahr Tausende von Besuchenden an. 

«Dies alles setzte voraus, dass in kurzer Zeit das vom Statthalteramt geräumte Schloss neu eingerichtet wurde, und zwar so, dass es in seinen Räumlichkeiten, seinem Ambiente, in Park und Allee wieder den Charakter eines historischen Schlosses ausstrahlt», hält Matthias Steinmann fest. Zeitgenössische Antiquitäten würden jetzt in jedem der Innenräume einen unterschiedlichen historischen Bezug schaffen, der renovierte Turm biete Künstlern moderne Ausstellungsräume, eine historische Schusswaffensammlung sowie eine Ausstellung von Kuhbildern aus dem 18. und 19. Jahrhundert seien weitere Höhepunkte.


Nicht auf Rendite ausgelegt

«Es ist klar, dass ein Schloss mit einer solchen Zweckbestimmung nicht auf Rendite ausgelegt ist», betont Matthias Steinmann. «Das Umsatzziel war nur 50´000 Franken pro Jahr; im Covid-Jahr 2020 betrug es noch 18´000 Franken.» Der Unterhalt und vor allem die Betriebskosten mit dem notwendigen Personal würden diesen Betrag jedoch um ein Vielfaches übersteigen. «Ohne die Beiträge zum Unterhalt und vor allem zur Sanierung durch den Lotteriefonds und der Denkmalpflege des Kantons Bern wäre das während dieser zehn Jahre schwierig geworden.» Die Eigentümerfirma Berakom AG habe bis Ende 2020 – inklusive Kauf, Renovationen, Einrichtungen – total 8,695 Millionen Franken investiert. Der Kommentar von Matthias Steinmann: «Es lohnt sich, aber rentiert nicht.»

23.09.2021 :: egs