Aeschbacher verpasst Sieg nur knapp

Aeschbacher verpasst Sieg nur knapp
Sieben Kränze im Jura: Konrad Steffen, Fritz Ramseier, Thomas Schenk, Sandro Galli, Christian Gerber, Lars Zaugg, Gustav Steffen (v.l.). / zvg / Bild: zvg
Schwingen: Am Nordostschweizerischen stand Matthias Aeschbacher im Schlussgang, während Joel Wicki am Luzerner Kantonalen gewann. Und im Jura gab es sieben Kränze fürs Emmental.

Was für ein Spektakel im Schlussgang in Mels. Der Emmentaler Matthias Aeschbacher verpasste den Sieg in der Nordostschweiz äusserst knapp. Nach sieben Minuten Kampf setzte Aeschbacher zum Brienzer an. Sein Gegner Samuel Giger schien bereits geschlagen. Mittels einem unheimlichen Kraftakt befreite sich der Ostschweizer aber in extremis und setzte seinerseits zum siegbringenden Konter an. «Ich war wahrscheinlich etwas zu tief, dadurch konnte Giger meinen Kopf einstellen und mich so bezwingen», sagte Aeschbacher nach dem Gang. Und ergänzte mit einem Lachen, dass er diesen Zug vorher noch nie angewendet hatte.

Die Schlussgangpaarung war indes keine Premiere; die beiden Topschwinger gaben sich bereits im Anschwingen die Hand. Dort war es nach gut eineinhalb Minuten um Matthias Aeschbacher geschehen. Der Gast wurde vom einheimischen Topfavoriten mittels wuchtigem Kurz platt auf den Rücken befördert. «Ich freute mich auf das Duell, ich wollte unbedingt gegen Giger schwingen. Als Gast an einem Teilverbandfest kannst du sowieso immer ‹vou Pintä› angreifen», sagte Aeschbacher in seiner gewohnten Art. «In solchen Gängen bringt einem ein Gestellter nichts, da gibt es einfach nur Sieg oder Sarg.» Aeschbacher hatte in diesem Gigantenduell durchaus auch seine Chance. «Ich wollte vom ersten Zug an voll attackieren, einmal ist es mir gut gelungen. Im dritten Zusammengreifen komme ich mit meinem Zug nicht ganz durch und er kann sofort nachziehen. Dies ist gegen Giger natürlich fatal». Note 8.50 und somit kein idealer Start für den Emmentaler.

Doch Aeschbacher liess sich durch diese Niederlage nicht verunsichern. Dank zwei Maximalnoten lag der dreifache Saisonsieger zur Halbzeit auf Kurs. Mit Fabian Kindlimann folgte ein zäher Brocken. Die Devise war klar: Nur der Sieg zählt. Mittels Kurz und Äusserem Haken löste Aeschbacher diese Aufgabe souverän. Michael Bless war der Gegner im fünften Gang. Aeschbacher siegte mittels Innerem Haken und Nachdrücken am Boden.


Wickis Comeback in Schachen

Knapp 100 Kilometer westwärts, im luzernischen Schachen, feierte Joel Wicki ein geglücktes Comeback. Mit fünf Siegen und einem Gestellten sicherte sich der Entlebucher den Sieg am Luzerner Kantonalen. Am selben Fest konnte der Emmentaler Stefan Gäumann als Gast den Kranz herausschwingen.    


Sieben Kränze im Jura

Auch beim Berner-Jurassischen in Corégemont trumpften die Emmentaler gross auf. Den Festsieg sicherte sich mit Fabian Staudenmann zwar ein Mittelländer, unter den Kranzgewinner befanden sich mit Fritz Ramseier, Sandro Galli, Christian Gerber, Lars Zaugg, Gustav Steffen, Thomas Schenk und Konrad Steffen jedoch nicht weniger als sieben Emmentaler. Für Sandro Galli vom Schwingklub Zäziwil war es gar der erste Kranz­gewinn in seiner noch jungen Kar­riere.

16.09.2021 :: René Willener