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Für Saskia Maurer hat das Abenteuer Amerika begonnen

Für Saskia Maurer hat das  Abenteuer Amerika begonnen
Saskia Maurer wird vier Jahre in Amerika studieren. / Bild: SIHF/Jonathan Vallant
Eishockey: Die 20-jährige Röthenbacher Torhüterin Saskia Maurer hat eine starke WM gespielt. Nun will sie ihre Stärken mit ihrem neuen Team der St.Thomas-Universität teilen.

Saskia Maurer war als eine von acht Rookies an die Frauen-WM im kanadischen Calgary gereist. Abgereist ist die 20-jährige Röthenbacherin als neuer Stern am Torhüterinnen-Himmel. Vermutlich hätte sie sogar den Titel der besten Torhüterin verdient. Doch wie so oft: Wenn es um das All-Star-Team eines WM-Turnieres geht, tauchen selten Namen von Aussenseitern auf und schon gar nicht Namen von Spielerinnen, die man vor dem Turnier kaum gekannt hat.

Am Schluss des Turniers belegte Saskia Maurer im Goalie-Ranking mit einer Abwehrquote von 94,17 Prozent bei 214 Einsatzminuten den dritten Rang hinter dem finnischen All-Star-Goalie Anni Keisala (94,85 Prozent) und der Deutschen Jennifer Harss (95 Prozent), die allerdings nur drei Partien und erst noch gegen schwächere Gegner gespielt hatte. 


Wichtige Erfahrungen

Solche Überlegungen sind für Saskia Maurer höchstens Nebensache.  «Ich bin einigermassen zufrieden. Es hätte noch besser laufen können; dann hätten wir nämlich die Bronzemedaille geholt», analysierte sie selbstkritisch. Dabei war sie es, die ihr Team im Viertelfinal gegen Russland nach der Einwechslung in der neunten Minute mit überragenden Paraden im Spiel hielt und mit ihrem Shutout grossen Anteil am Overtime-Sieg hatte. «Das Team hat trotz dem frühen 0:2-Rückstand immer an den Sieg geglaubt. Das erste Tor zehn Minuten vor Schluss hat dann die Bremse gelöst und uns zum Sieg getragen.» Nicht nur für Maurer sei es eine wichtige Erfahrung gewesen: «Das ganze Team hat einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht.»

Obwohl Saskia Maurer auf der einsamsten Position im Eishockey spielt und oft auf sich allein gestellt ist, weiss sie, wie wichtig der Teamgedanke ist. «Wir haben als Einheit alles aus uns herausgeholt und die Emotionen hochgehalten, auch wenn es uns nicht immer nach Wunsch gelaufen ist.»


Angewöhnungszeit in Minnesota

Zeit zum Entspannen nach dem WM-Marathon blieb der Röthenbacherin keine. Wenige Stunden nach dem verlorenen Bronzemedaillen-Spiel ging die Reise weiter, von Calgary ins knapp 2000 Kilometer südlich gelegene Minneapolis im amerikanischen Bundesstaat Minnesota. In der dortigen Hauptstadt St. Paul wird Saskia Maurer die nächsten vier Jahre studieren und ihre Eishockey-Karriere vorantreiben. Zusammen mit der gleichaltrigen Tessiner Nati-Kollegin Nicole Vallario spielt sie für die «Tommies», das Frauen-Team der St. Thomas University. Knapp drei Wochen blieben ihr als Angewöhnungszeit vor dem Meisterschaftsstart.

«Wir sind der Aufsteiger in der NCAA und starten als Aussenseiter in unser erstes Jahr in der Division 1.» Gleich am ersten Spieltag, am 24. September, kommt es – möglicherweise – zu einem pikanten Duell, denn beim Gegner Ohio State steht normalerweise die zweite Schweizer Nati-Hüterin Andrea Brändli im Tor.


Kurs für Ausländerinnen

Maurer hat auf dem Campus der St. Thomas University ein Zimmer bezogen, zusammen mit einer Komilitonin aus Chicago. Sie wird Bewegungswissenschaft studieren. Vorerst absolviert sie einen speziellen Kurs für Ausländerinnen. Spannend werden die kommenden Wochen für Saskia Muarer und Kollegin Nicole Vallario auf jeden Fall: neue Umgebung, neue Lebensart, neues Hockeyteam, neues Studium. So ziemlich alles ist im ersten Augenblick neu für die 20-Jährige, die sich allerdings «extrem auf die kommende Zeit freut.» Daniel Monnin

16.09.2021 :: Daniel Monnin (dmb)