Wer nicht geimpft ist, braucht einen negativen Test. 200 Fans liessen sich am Samstag vor dem Spiel noch testen. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Am Samstag war es nach anderthalb Jahren wieder soweit: In der Ilfishalle fand ein Meisterschaftsspiel vor Publikum statt. Dafür musste ein grosser Aufwand betrieben werden.
«Für uns alle – Spieler, Staff und Mitarbeiter – war es sehr emotional, die gefüllten Ränge zu sehen», gibt Nik Hess unumwunden zu. Er ist innerhalb der SCL Tigers der Covid-Verantwortliche. Das letzte Mal, als die Ilfishalle mit 6000 Zuschauern richtig gefüllt war, war am 22. Februar 2020, als die Tigers 0:1 gegen Freiburg verloren haben. Seither konnte die Kapazität der Halle nie mehr voll ausgeschöpft werden; es gab Geisterspiele und einzelne Spiele mit begrenzter Zuschauerzahl und Maskenpflicht.
Das Sicherheitspersonal kontrolliert
Nun, anderthalb Jahre später, spielen die SCL Tigers wieder vor fast gefüllten Rängen. Um frei von Masken und Sicherheitsabständen dem Lieblingsklub zujubeln zu können, braucht es ein Covid-Zertifikat. Und dieses muss vom jeweiligen Klub kontrolliert werden. «Für die Spiele der ersten Mannschaft stemmen wir alle zusätzlichen Kontrollen mit unserem angestellten Sicherheitspersonal», erklärt Hess. Jedoch seien die Kapazitäten schon ziemlich begrenzt. «Wir suchen weitere Leute, die im Sicherheitsdienst arbeiten.» Alle Zusatzmassnahmen, wie auch das Testcenter haben sich laut Hess aber allemal gelohnt. Das zeigt auch ein Blick auf den Verlauf der ersten Heimpartie der aktuellen Saison. Die gut 4200 anwesenden Fans haben vermutlich mit ihrer lautstarken Unterstützung nicht unwesentlich zu diesem einen Punkt (SCL Tigers – Servette 4:5 n.P.) beigetragen.
Oberste Priorität: Pünktlich auf Platz
Das Areal rund um die Ilfishalle ist neu abgesperrt, es wurden spezielle Voreingänge geschaffen, wo die 3G-Zertifikate kontrolliert werden. Danach werden wie gewohnt die Tickets kontrolliert. Für alle Fans, die kein 3G-Zertifikat haben, wurde extra ein Testcenter geschaffen. «Von den 4200 Zuschauern nutzten 200 unser Testcenter», berichtet Nik Hess. Seitens SCL Tigers ist man grundsätzlich zufrieden nach der ersten Feuertaufe. «Unsere oberste Priorität war es, die Fans pünktlich zum Puckeinwurf auf ihren Plätzen zu haben.» Und das sei gelungen, trotz technischer Probleme beim Ticket-System. «Das war sehr ärgerlich und wir verstehen den Unmut derjenigen, die länger warten mussten», erklärt Hess. Jedoch habe das nichts mit den 3G-Zertifikats-Kontrollen zu tun gehabt, sondern hätte auch sonst passieren können. Was die Kontrolle der Zertifikate anbelange, sei es am Samstag an zwei Eingängen kurzfristig zu etwas längeren Warteschlangen gekommen. Durch das Öffnen zweier weiterer Eingänge habe sich die Schlange aber schnell aufgelöst. Für die nächsten Spiele müssten aus sicherheitstechnischen Gründen ein paar Dinge angepasst werden. Aber sonst ist Nik Hess, zumindest was den Profibetrieb anbelangt, zuversichtlich.
Junioren: Mitarbeit der Eltern
Viel mehr beschäftige das Covid-Taskforce-Team noch die Fragen, wie es mit dem Testcenter ab Oktober weitergeht, wenn die Tests kostenpflichtig werden. Ausserdem die Frage, wie die Trainings und Spiele der Nachwuchsteams bezüglich 3G-Zertifikate kontrolliert werden können. Denn die Grenze der anwesenden 30 Personen sei nur schon bei einem Nachwuchstraining schnell erreicht. Das ist der Grund, weshalb derzeit wiederum ein Zuschauerverbot gelte für jegliche Trainings der Nachwuchsstufen. «Bei den Spielen der unteren Mannschaften sind wir auf die Mithilfe der Eltern angewiesen, die bei den Einlasskontrollen mit uns zusammenarbeiten müssen.»
Eine weitere Frage, mit der sich die Taskforce beschäftigen müsse, seien drei noch nicht geimpfte Spieler. «Wir führen konstruktive Gespräche mit ihnen. Derzeit ist es so geregelt, dass diese Spieler sich drei Mal pro Woche beim Arzt testen lassen müssen, damit ihre Covid-Zertifikate lückenlos gültig bleiben», erklärt Nik Hess. Wer das ab Oktober bezahlt, ist jedoch auch hier noch unklar.