«Wir sind hungrig nach Erfolgserlebnissen»

«Wir sind hungrig nach Erfolgserlebnissen»
Die Tigers wollen diese Saison, so wie hier Stürmer Simon Flühmann, den Gegnern jeweils einen Schritt voraus sein. / Christoph Hofer / Bild: zvg
Unihockey, NLA, Herren: Letzte Saison haben die Tigers vielen Widrigkeiten getrotzt und in den Playoffs gezeigt, dass sie mit dem Meister mithalten konnten. Heuer soll es dort weiter gehen.

«Wir sind hungrig nach Erfolg», beschreibt Vizepräsident und Sportvorstand Björn Siegenthaler die Stimmung bei den Unihockey Tigers. Die sportlichen Ziele in der schwierigen letzten Saison wurden erreicht. Nach zweijähriger Playoff-Abstinenz konnten sich die Tigers wieder für die Playoffs qualifizieren und lieferten dem späteren Meister Floorball Köniz im Viertelfinale in fünf von sechs Spielen erbitterten Widerstand.

«Genau dort wollen wir diese Saison anknüpfen», sagt Siegenthaler. Die Voraussetzungen sollten gut sein, denn das Kader bleibt mit ein paar wenigen Änderungen das gleiche wie letztes Jahr. Somit sind die Ziele für diese Saison klar: «Wir wollen die Playoff-Qualifikation der letzten Saison bestätigen. Der Einbau von eigenen Nachwuchsspielern soll genauso wie die Weiterentwicklung des ganzen Teams vorangetrieben werden.» Die Voraussetzungen dazu seien durch die Kontinuität im Team und im Staff gewährleistet. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die Ziele erreichen werden», so Björn Siegenthaler.


Siegenthalers Nummer bleibt gesperrt

Bereits im Februar konnten die ersten Vertragsverlängerungen vermeldet werden. Für Tigers-Sportchef Werner Haller war die Kaderplanung dennoch alles andere als einfach. In ungewissen Zeiten sei die Verpflichtung von neuen Spielern schwierig. Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass viele bestehende Kaderspieler vom eingeschlagenen Weg genauso überzeugt sind wie der gesamte Coaching-Staff. Die Abgänge hielten sich mit dem Rücktritt von Stammgoalie Jürg Siegenthaler und den Transfers von Yannik Aeschlimann, Elias Wälchli und Cyrill Zwahlen in Grenzen. 

«Jürg Siegenthalers Rücktritt schmerzt schon. Er hat nach zehn Saisons im Tigers-Tor einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Deshalb werden wir seine Nummer gesperrt halten», erklärt Sportvorstand Björn Siegenthaler.  Dass der Druck für das  neue Goalietrio zu gross sein könnte, glaubt Siegenthaler nicht. «Roman Beck wurde schon letzte Saison aufgebaut und hat mit seinem Einsatz als Nummer-1-Goalie gerechnet», als Backup stehen ihm die zwei jungen U21-Goalies Silvio Stucki und Gian Luca Schiessl zur Seite. 


Herzensangelegenheit für Rentsch

Neu für die erste Mannschaft wird auch der Stürmer Lukas Lehmann (ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs) auflaufen. Mit der Rückkehr von Marco Rentsch konnte ein veritabler Transfercoup gelandet werden. «Wir freuen uns sehr, Marco mit seinem Rucksack voller Erfahrungen wieder bei uns begrüssen zu dürfen», unterstreicht Björn Siegenthaler die Wichtigkeit dieser Personalie. Für Marco Rentsch selber sei es ebenfalls eine Herzensangelegenheit gewesen, wieder zu seinem Ausbildungsklub zurückkehren zu dürfen, berichtet Siegenthaler.

Auch die Vertragsverlängerung des Schweden Joel Nyh stuft Sportchef Haller als Erfolg ein. Ganz besonders freut er sich aber über die Vertragsverlängerungen des Coaching-Staffs: «Das Team um Headcoach Matthias Gafner hat in der letzten Saison das Team in vielen Bereichen weiterentwickelt, sieht weiterhin das Potenzial in der Mannschaft und ist mit Freude an der Arbeit.»


Vorbereitung mit Wermutstropfen

Die Vorbereitung im Sommer verlief gut. Leider verletzte sich Stammverteidiger Lucas Schlegel im Juni gravierend und fällt sicherlich bis Ende Jahr aus. «Er hat ein Physio- und Krafttrainingsprogramm, dass ihn bei seiner Genesung unterstützen soll. Daher sind wir zuversichtlich, dass er diese Saison noch spielen wird, auch wenn es erst nächstes Jahr wird», zeigt sich Siegenthaler hoffnungsvoll. Ersatz für den Verteidiger sei vorerst keiner eingeplant. 

Ansonsten zeigen sich Staff und Vorstand zufrieden mit den Vorbereitungen: «Das Team ist motiviert. Die Entwicklung geht weiter und schliesslich schätzen wir es alle extrem, wieder spielen und zusammen trainieren zu dürfen», erklärt Björn Siegenthaler. Höhepunkt der Vorbereitung war sicherlich der Sieg am Tigers Cup von Mitte August. Bei dieser Gelegenheit hat das Team mit guten Leistungen gezeigt, dass in der neuen Saison einiges möglich ist.

Zum Saisonauftakt steht für die Tigers gleich eine echte Bewährungsprobe an. Diesen Samstag empfangen sie Meister Floorball Köniz um 17 Uhr in der Sporthalle Oberfeld in Langnau.

Simon Steiner heisst der neue Tigers-Captain

Nach fünf Jahren im Amt übergibt Stefan Siegenthaler die Funktion des Captains an die jüngere Generation. Neu trägt Stürmer Simon Steiner das «C» der Tigers.


Simon Steiner, Sie haben heuer die Captain-Funktion inne. Wie ist das für Sie?

Ich fühle mich sehr geehrt. Der Staff hat zusammen mit dem bisherigen Captain Stefan Siegenthaler schon letzte Saison an einen Generationenwechsel herumstudiert. Dass sie dabei auf mich gekommen sind, hat wohl mit meiner Rolle im Team zu tun. Ich habe einen guten Draht zu vielen Spielern und bin es als Lehrer gewohnt, auch mal vor eine Gruppe von Leuten hinzustehen und auf verschiedenen Ebenen zu kommunizieren.


Wie hat das Team Sie als Captain aufgenommen?

Dadurch, dass Stefan Siegenthaler dem Team weiterhin erhalten bleibt und mir in der Ausübung der Captain-Funktion auch Unterstützung zugesichert hat – zumindest in beratender Funktion –, habe ich das Gefühl, von allen akzeptiert zu sein. Ich bin schon lange dabei und habe keine Wechselpläne.


Was beinhaltet die Rolle des Captains?

Ich werde sicher vermehrt die Anlaufstelle sein für diverse kleinere organisatorische Fragen rund um das Training. Weiter gehören natürlich die Diskussionen mit Schiedsrichtern während den Spielen in das Aufgabengebiet des Captains. Ich werde aber auch versuchen, die Jungen noch mehr zu unterstützen oder ihnen Sachen beizubringen, sodass sie vorankommen und es schlussendlich dem Team dient.

09.09.2021 :: Olivia Portmann (opk)