Zu Fuss von Bern nach Montenegro

Zu Fuss von Bern nach Montenegro
In Elm hat Jonas Burlet bereits seine ersten 200 Kilometer hinter sich gebracht. / Bild: zvg
Walkringen: Jonas Burlet will von Bern bis nach Montenegro wandern und seine Reise dokumentieren. Seit er am 2. August in der Bundesstadt losgewandert ist, hat er schon viel erlebt.

Rund einen Achtel seiner Wanderung hat Jonas Burlet bereits hinter sich gebracht, als er sich in Elm, nach 200 Kilometer, eine wohlverdiente Pause gönnt. Aufgrund des Wetters Anfang August habe er schon zwei Nächte im Hotel verbracht. Der 29-Jährige erzählt: «Besonders schlimm war es kurz vor dem Kemmeriboden. Wenn Schlafsack, Zelt, Socken und alles andere nass ist, macht das Wandern nicht mehr Spass. Ich freue mich nun über das warme und trockene Wetter und hoffe, es bleibt so.» 

Die bisher 200 zurückgelegten Kilometer führten Jonas Burlet von Bern durch das Emmental und Entlebuch in die Zentralschweiz und von dort weiter nach Glarus. Er ist in Walkringen aufgewachsen, wo auch seine Eltern wohnen, hat seinen Heimatort aber im Kanton Glarus. Er kenne den Kanton ein wenig von den Ferien in seiner Kindheit, erklärt er. Welche Landschaft ihm bisher am besten gefallen habe, könne er nicht sagen. Der Urnerboden, die grösste Alp der Schweiz, sei aber auf jeden Fall bei seinen Favoriten mit dabei. 

Bisher konnte Burlet im Schnitt ungefähr 20 Kilometer pro Tag zurücklegen – und das mit über 25 Kilogramm Gepäck. «Vor der Wanderung habe ich gedacht, ich komme mit zirka 20 Kilogramm Gepäck zurecht», erzählt er, «doch schlussendlich sind es mit Wasserreserven fast 26 Kilo geworden.»

Begegnungen unterwegs

Am Wandern gefallen ihm besonders die Begegnungen. Obwohl er alleine unterwegs sei und im mitgebrachten Zelt übernachte, treffe er immer wieder auf Leute. Er führt aus: «Ich treffe Tagesausflügler, Fernwanderer und die unterschiedlichsten Personen. Mir gefällt es, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, deren Geschichten zu hören und sich auszutauschen.»

Im Emmental und Entlebuch habe er jeweils nur wenige andere Wanderer angetroffen. Dies sei auch dem regnerischen Wetter zuzuschreiben. Nun, auf der Via Alpina, welche von Vaduz nach Montreux führt, komme nur noch selten ein Abschnitt ohne Begegnungen. Nach Elm wird Jonas Burlet die Via Alpina wieder verlassen und über Flims durch den Kanton Graubünden weiterwandern.

Dokumentation der Wanderung

«Es ist nicht mein Ziel, möglichst schnell nach Montenegro zu kommen. Unterwegs will ich mir auch Zeit nehmen, meine Reise zu dokumentieren», erzählt der 29-Jährige. Regelmässig teile er Fotos und andere Beiträge auf den sozialen Medien wie Instagram und Youtube und aktualisiere seine Wanderwebseite. 

«Obwohl ich allein unterwegs bin, teile ich gerne meine täglichen Eindrücke und freue mich, wenn meine Beiträge jemanden zu einer Wanderung inspirieren», sagt Burlet. Dies bedeute aber auch, dass Kamera, Go-Pro, Laptop, Ladegeräte und Powerbank im Rucksack mitgetragen werden müssten. Die Aufmerksamkeit, die er dank seiner Beiträge erhält, will der Wanderbegeisterte auch nutzen, um auf das Hilfsprojekt Viva con Agua aufmerksam zu machen.

Seinen Job als Landschaftsgärtner hat Jonas Burlet per Ende Juli gekündigt. Er plant, ungefähr fünf Monate unterwegs zu sein. Nach der Durchquerung des Kantons Graubünden habe er vor, durch das Südtirol, Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina zu wandern. Das Ziel ist Podgorica, die Hauptstadt von Montenegro.


Wo Jonas Burlet im Moment unterwegs ist, kann unter www.trekkingjohn.ch und auf seinen Social-Media-Kanälen unter Trekkingjohn verfolgt werden.

26.08.2021 :: Marlies Schneider (smw)