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Die Armee hat im Lochbach grosse Pläne

Die Armee hat im Lochbach grosse Pläne
So soll das Areal im Lochbach dereinst aussehen. Das neue Logistikgebäude befindet sich im hinteren Teil. Visualisierungen: VBS / Bild: zvg
Oberburg: Um zusätzliche Lager- und Betriebsflächen zu schaffen, will die Armee ihren Standort im Lochbach für 148 Millionen Franken ausbauen. Bis zu 4000 Fahrzeuge finden dort Platz.

Das 172´000 Quadratmeter grosse Militärareal im Lochbach befindet sich in der Nähe des Bahnhofs Oberburg, auf der anderen Seite der Emme. 2023 sollen dort Baumaschinen auffahren. «Die Erhöhung der Bereitschaft der Armee zieht Anpassungen der Logistikinfrastruktur nach sich», ist dem Immobilienprogramm des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) zu entnehmen. Die in der Region dezentral vorhandene Infrastruktur soll am Standort Burgdorf/Oberburg konzentriert werden. 

Warum gerade dort? Diese Logistik-Aussenstelle liege nahe von Bern und sei im Besitz des Bundes, schreibt Armasuisse Immobilien, die Immobilienabteilung des VBS, auf Anfrage. Zudem verfüge das Areal über genügend Flächen, um Material und Fahrzeuge vorschriftsgemäss zu lagern. Materialübergaben und -rücknahmen könnten rasch und übersichtlich ablaufen. Das Areal sei gut erschlossen und weise einen Bahnanschluss auf. Auch in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit biete dieser Standort die grössten Vorteile.


Logistikgebäude mit grünem Dach 

Die Logistikinfrastruktur auf dem Areal im Lochbach stammt aus der Mitte der 1960-er Jahre. «Die Hallen sowie das Werkstattgebäude haben ihr Nutzungsende erreicht», steht im Immobilienprogramm. Sie seien zudem hinsichtlich Statik und Erdbebensicherheit mangelhaft und erfüllten die gesetzlichen Normen und Standards sowie die Anforderungen an die Nutzung nicht mehr. Aus diesem Grund plant die Armee den Neubau des Logistikgebäudes. 4000 Fahrzeuge und 6000 Materialpaletten für die Ausrüstung der Truppen sollen auf den vier Geschossen Platz finden. Zudem werden Bereitstellungsflächen, Sicherheitsräume sowie zwei Prüfstrassen eingeplant. Das neue Gebäude weist eine Fläche von 21´000 Quadratmetern auf. Seine rund zwei Hektaren grosse Dachfläche soll extensiv begrünt werden. Dies entspricht einer Fläche von rund drei Fussballfeldern oder rund einem Drittel der Arealfläche. Damit schaffe man einen ökologischen Ausgleich zu den überwiegend versiegelten Umgebungsflächen, so das VBS. «Das Dach dient zugleich als Rückhaltebecken mit verzögertem Abfluss für Regenwasser.» 

Der Neubau komme innerhalb der bestehenden Gewässerschutzzone zu stehen, ergänzt Armasuisse Immobilien. Die erforderlichen Auflagen zum Grundwasserschutz seien mit dem Bundesamt für Umwelt und dem Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern abgestimmt. Neu werde die Grundwasserqualität auf dem Areal kontinuierlich überwacht.


Strom für 220 Haushalte

Nicht abgerissen, sondern umfassend saniert, wird das bestehende Werkstattgebäude, das rund 6000 Quadratmeter misst. Darin werden Radfahrzeuge gewartet und instand gestellt. Auch der Verwaltungstrakt mit Büros und Rapporträumen ist in diesem Gebäude integriert. «Die Sanierung des Werkstattgebäudes erwies sich als wirtschaftlicher als ein Neubau», schreibt das VBS in seinem Immobilienprogramm. 

Insgesamt vier Hallen werden auf dem Areal zurückgebaut, eine davon nur teilweise. Auf drei bestehenden Gebäuden werden Photovoltaikmodule mit einer Gesamtfläche von rund 6000 Quadratmetern installiert. «Die produzierte Strommenge liegt bei 870 Megawattstunden pro Jahr – dem Bedarf von rund 220 Haushalten», informiert das VBS. 


100 Fahrten mehr

Mit dem Ausbau der Logistik-Aussenstelle in Burgdorf/Oberburg wird es Mehrverkehr geben. Wie Armasuisse Immobilien ausführt, gebe es heute durchschnittlich 250 Fahrbewegungen täglich. «Der künftige Betrieb wird voraussichtlich rund 350 Fahrbewegungen pro Tag generieren.» Die Zufahrt für Fahrzeuge erfolge wie bisher ausschliesslich über die Heimiswilstrasse. Der Bahnanschluss beim Bahnhof Oberburg bleibe bestehen und werde saniert. Im Lochbach arbeiten heute rund 80 Personen. Mit dem Ausbau würden voraussichtlich neue Arbeitsplätze hinzukommen, hält Armasuisse Immobilien fest. 

Das ganze Projekt ist mit 148 Millionen Franken veranschlagt. Die Realisierung soll in den Jahren 2023 bis 2028 erfolgen. Während der Bauarbeiten läuft der militärische Betrieb weiter. Weil sich das Areal auf Gebiet der Stadt Burgdorf befindet, liegen die Pläne dort, und nicht in Oberburg, öffentlich auf. Sie sind ab dem 30. August einen Monat lang einsehbar. 

Öffentlicher Online-Infoanlass

Kommenden Dienstag, 31. August, von 19 bis 20 Uhr, will Armasuisse Immobilien die Öffentlichkeit in einer Online-Veranstaltung über das Projekt informieren und Fragen dazu beantworten. Anmeldungen sind bis spätestens sechs Stunden vor Veranstaltungsbeginn möglich unter www.armasuisse.ch/burgdorf. Benötigt wird ein PC, Mac oder Tablet, um die Videoübertragung zu empfangen. Fragen werden von den Teilnehmenden schriftlich direkt am Computer eingegeben (Chat) und von den Referenten live per Videoübertragung beantwortet.

26.08.2021 :: Silvia Wullschläger (sws)