Matthias Aeschbacher und Joel Wicki am Kantonalen in der Favoritenrolle

Matthias Aeschbacher und Joel Wicki am Kantonalen in der Favoritenrolle
Am Kantonalen 2019 schaffte es Matthias Aeschbacher bis in den Schlussgang. Ob ihm dies auch heuer gelingt, wird sich zeigen. / Bild: Barbara Loosli (blo)
Schwingen: Am kommenden Sonntag steigt in Aarberg einer der Saisonhöhepunkte im diesjährigen Schwingkalender: Das Bernisch-Kantonale mit 10’000 zugelassenen Zuschauern.

Für den Zutritt in die Arena benötigt es ein gültiges Corona-Zertifikat sowie einen Ausweis. Wegen der Kontrollen werden die Zuschauer gebeten, frühzeitig anzureisen. Das Festgelände öffnet um 6 Uhr. Zwei Stunden später beginnt der Wettkampf mit 152 Schwingern.


Verteidigt Aeschbacher seine Titel?

Insgesamt 37 Emmentaler stehen auf der Schwingerliste. Angeführt wird die Delegation vom dreifachen Saisonsieger Matthias Aeschbacher. Der 29-jährige Sennenschwinger steigt als Titelverteidiger in den Wettkampf. Bei der letzten Austragung im 2019 in Münsingen, sicherte er sich den Sieg nach dem gestellten Schlussgang gegen Matthias Glarner. 

Seither hat der gelernte Maurer weiter hart trainiert und an seiner Vielseitigkeit gearbeitet. Nach wie vor zählt der Innere Haken zu seinen Paradeschwüngen, doch heuer trumpfte der bisherige Saisondominator auch mit neuen Schwüngen auf. Bei den bisherigen fünf Kranzfesteinsätzen musste Aeschbacher erst einmal als Verlierer vom Platz, dies anlässlich des Stoos-Schwingets, wo er gegen den Sörenberger Joel Wicki im Anschwingen tauchte.


Einsatz von Wicki fraglich

Gut möglich, dass es am Kantonalen erneut zu diesem Duell kommt. Wicki vertritt zusammen mit Marcel Bieri die Innerschweizer in Aarberg. Beide Schwinger fehlten jedoch zuletzt auf dem Brünig verletzungsbedingt. Die definitive Teilnahme wird erst kurzfristig entschieden. Steigt Wicki in Aarberg jedoch in den Ring, zählt er sicherlich zu den absoluten Topfavoriten auf den Festsieg. Es wäre der erste Gästesieg seit dem Jahr 2005. Damals triumphierte mit Martin Grab ebenfalls ein Innerschweizer. Die weiteren Gästeschwinger werden kaum um den Festsieg mitreden. Nebst dem Südwestschweizer Eidgenossen Benjamin Gapany, ist auch der überraschende Weissenstein-Sieger Damian Ott zu beachten, welcher die Farben der Ostschweizer vertritt. 


Stucki und Wenger mit Ambitionen

Um die Berner Dominanz zu durchbrechen, benötigt es jedoch einen besonderen Exploit der Gäste. Schliesslich wollen auch der aktuelle Schwingerkönig Christian Stucki sowie der wiedererstarkte Kilian Wenger ein Wörtchen um den Festsieg mitreden.Beide konnten das Kantonale bereits viermal für sich entscheiden. Aussenseiterchancen besitzen Bernhard Kämpf, Fabian Staudenmann und Remo Käser, die allesamt heuer bereits einen Kranzfestsieg realisierten. Nicht zu vergessen der Aarberger Florian Gnägi, der als Einheimischer besonders motiviert sein wird und ebenfalls bereits weiss, wie man ein Bernisch-Kantonales gewinnt.


Neue Teilverbandskranzer?

Die Eidgenossen Christian Gerber, Patrick Schenk und Thomas Sempach sind seit Jahren sichere Kranzanwärter. Die drei Athleten zählen zu den Routiniers im Emmentaler Team. Mit René Berger, Fritz Ramseier und Gustav Steffen konnten sich drei weitere Schwinger bereits einen Kranz an einem Bernisch-Kantonalen sichern. Was ihnen den Status des Teilverbandskranzers einbrachte. 

In diese Kategorie möchten weitere Emmentaler vorstossen. Beste Aussichten auf dieses Unterfangen hat sicherlich Stefan Gäumann, der sich kürzlich auf dem Brünig den ersten Bergkranz sicherte und dessen Notenblatt somit neu auch mit zwei Sternen geschmückt ist. Der Kantonalkranz fehlt ihm jedoch noch im Palmarès. Mit Roman Sommer und Konrad Steffen besitzen zwei weitere starke Mittelschwinger mit je zehn Karrierekränzen das Potenzial, sich erstmals dieses begehrte Eichenlaub zu sichern. Dasselbe gilt auch für die aufstrebenden Dominik Gasser und Lars Zaugg, welche in dieser Saison bereits je zweimal zu Kranzehren kamen. Gut möglich, dass ihnen am kommenden Sonntag der nächste Karriereschritt gelingt.

05.08.2021 :: René Willener