Felix Eichenberger in seinem Element: Fünf Meter in die Luft dank seines Hochsprungstabs. / Bild: zvg
Stabhochsprung: Felix Eichenberger, 19, aus Brenzikofen, ist eine Schweizer Nachwuchshoffnung im Stabhochsprung. Mitte Juli nahm er an der U23-Leichtathletik-EM in Tallinn teil.
Eine super Erfahrung sei es gewesen, für die Schweiz in Tallinn anzutreten, meint Felix Eichenberger – ein guter Schritt Richtung Ziel, eines Tages mit der Stabhochspringerelite an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen. Der 1.81-Zentimeter grosse Sportgymnasiast fand durch seinen älteren Bruder zum Stabhochsprung. Als Kind übte er sich noch im Kunstturnen. Danach folgten aber einige Trainingsbesuche beim grossen «Brüetsch», welcher sich damals schon am Stabhochsprung versucht hatte. Eichenberger gefielen die Trainings dort so sehr, dass er mit 13 Jahren entschied, sich auf die für ihn neue Sportart zu fokussieren. 13 Jahre sei auch in etwa das Durchschnittsalter eines Stabhochsprungneulings, meint er auf Nachfrage.
Athletisch höchst anspruchsvoll
Dass nicht bereits Kleinkinder diese Sportart betreiben, erscheint logisch. Das eigene Körpergewicht via Hebelwirkung eines Glasfaserstabs meterhoch gegen den Himmel zu schleudern ist kein Zuckerschlecken. Dementsprechend anspruchsvoll ist auch das Training eines Stabhochspringers. Für den Anlauf zum Beispiel werde intensiv Laufschule betrieben, erklärt Eichenberger. Zudem brauche es eine gute Rumpf-, Schnell- und Sprungkraft. Seine Grundausbildung im Kunstturnen habe ihm sicher geholfen, im Stabhochsprung schnell Fortschritte zu erzielen.
Mehr Training dank Talentkarte
Mit seinen nun 19 Jahren und einer persönlichen Bestleistung von 5.25 Metern ist der Brenzikofer bereits auf einem sehr hohen Niveau. Zum Vergleich: Der aktuelle Schweizer Rekord von Dominik Alberto und Felix Böhni liegt bei 5.71 Metern. Trainieren kann er täglich, dank des Halbtagesunterrichts am Sportgymnasium Neufeld. Der Besitz einer Swiss Olympic Talent Card erlaubt ihm einen grösseren Trainingsspielraum. Die Techniktrainings absolviert Felix Eichenberger im Sportzentrum Magglingen, für Kraft- und Lauftrainings reist er nach Thun, wo er im Leichtathletikverein Mitglied ist. Zur Athletendichte in der Stabhochsprungszene meint er, dass immer mehr junge Sportlerinnen und Sportler den Stabhochsprung entdecken.
Ruhig – positiv – erfolgreich
Die U23-EM in Tallinn war für Eichenberger eine Standortbestimmung auf internationaler Bühne. Obwohl ein Trainingsunfall im Frühjahr die Vorbereitung beeinflusst hatte, reiste Eichenberger frohen Mutes an. Dass er sportlich seine Bestleistung nicht ganz abrufen konnte, sei Nebensache: «Für mich war es ein tolles Erlebnis. Die Stimmung unter den Teilnehmenden war super und ich konnte wertvolle Erfahrungen für die Zukunft mit nach Hause nehmen». Nun stünden erstmal noch die letzten Wettkämpfe der Saison vor der Tür, wo er seine Bestleistung noch verbessern möchte, so der 19-Jährige. Mit seiner ruhigen Art und einer positiv pragmatischen Sicht der Dinge strahlt Felix Eichenberger genau diejenigen Dinge aus, welche es braucht, um im Spitzensport über kurz oder lang Fuss zu fassen. Man darf gespannt sein, welche Höhenflüge ihm und seinem Stab noch gelingen werden.