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Jeder Tag ein Diamant

Eine persische Sage erzählt von einem Mann, der am Strand des Meeres entlang geht und ein Säckchen voll kleiner Steine findet. Achtlos lässt er die Steine durch seine Finger gleiten und beobachtet die zahlreichen Möwen, die auf den Wellen schaukeln. Dabei wirft er übermütig mit den Steinchen nach den Vögeln. Spielerisch schleudert er die kleinen Dinger ins Meer, und eins nach dem anderen versinkt in den Wogen. Einen einzigen Stein behält er in der Hand und nimmt ihn mit nach Haus. Dort  stellt er mit Schrecken beim Schein des Herdfeuers fest, dass der unscheinbare Stein ein herrlich funkelnder Diamant war. So hatte er also in seiner Gedankenlosigkeit einen ungeheuren Schatz verschleudert. Er eilt zurück zum Strand und muss feststellen, dass die Diamanten unerreichbar auf dem Meeresgrund liegen. Keine Selbstanklage und Reue, keine Tränen und Vorwürfe können ihm den achtlos weggeworfenen Schatz zurückgeben. Wie kann man nur so gedankenlos und dumm sein! Doch seien wir ehrlich. Gleichen wir nicht manchmal etwas diesem dummen Mann, der die kostbaren Diamanten gedankenlos verschleudert hat? Unsere Diamanten – sind das nicht die Tage, die Gott uns liebevoll immer wieder neu schenkt. «Carpe diem!» – pflücke den Tag (wie eine köstliche Frucht), sagt ein altes römisches Sprichwort. Zum Schluss noch ein Tipp für die kommenden Sommertage: Pflücken wir unsere Lebenstage wie köstliche Früchte, um sie erfüllt mit Worten, Gesten und Taten der Liebe in Gottes Hand zurückzulegen.

10.06.2021 :: Rudolf Vogel