Skorps setzen auf Rochaden im Kader, Tigers fördern eigenen Nachwuchs

Skorps setzen auf Rochaden im Kader,  Tigers fördern eigenen Nachwuchs
Die Freude der Skorpion-Frauen war gross, als sie den Einzug ins Superfinale schafften. / Bild: zvg
Unihockey: Während sich die Spielerinnen und Spieler nach der Meisterschaft eine Pause gönnen können, arbeiten die Sportchefs auf Hochtouren. Wie sehen die neuen Kader aus?

«Wir haben uns bewusst für ein breites Kader entschieden», erklärt der Skorpions-Sportchef Bruno Kohler. «Nach der letzter Saison haben wir die Erkenntnis gewonnen, dass wir etwas mehr Breite im Kader brauchen. Das wollen wir erreichen, indem wir auf einen grossen Kader setzen, mit welchem Rochaden möglich sind.» Damit wollen die Skorps auch eine Qualitätssteigerung erreichen. «Wir haben im Superfinal gesehen, dass es uns nicht mit allen Linien gleich gut gelungen ist, den Gegnerinnen Paroli zu bieten. Deshalb wollen wir auf nächste Saison hin mit drei Linien auf taktisch hohem Niveau abwechslungsreicher spielen können», hält Kohler fest.  


Vier Ausländerinnen im Kader

Die Skorps melden vier Abgänge und fünf Zuzüge. Die bisherigen Ausländerinnen aus Tschechien bleiben: Lucie Rezácová in der Offensiven und Nikol Pekárková in der Defensive. Neu konnte Bruno Kohler die Schwedin Malin Brolund verpflichten. Die ehemalige Red-Lions-Topskorerin spielt seit 2014 in der Schweiz und ist bestens integriert. «In sechs NLA- und NLB-Saisons hat Brolund im Schnitt mehr als einen Punkt pro Spiel erzielt», nennt der Sportchef eine Stärke der Schwedin. Auch von der letzten Vertragsunterzeichnung mit der 26-jährigen Offensivverteidigerin Veronika Zittova, die von den Prag Panthers zu den Skorpions wechselt, ist Bruno Kohler überzeugt.


Offensive Routine und Polyvalenz

«Wir wussten, dass wir noch Offensivpower und Erfahrung brauchen um unsere sportlichen Ziele erreichen zu können. Darum sind wir sehr froh, dass wir zusätzliche die Wizards-Topskorerin Lena Hanimann zu uns holen konnten.» Die 25-jährige Flügelstürmerin hat ihre Karriere beim UHC Langenthal-Aarwangen gestartet. Seit über zehn Jahren stand sie in den Diensten der Wizards.

«Ebenfalls neu wechselt Samira Inglin, eine polyvalente Spielerin, zu uns», so Bruno Kohler. Die 22-jährige Studentin begann ihre Karriere bei Ad Astra Sarnen. Sie sammelte schon Erfahrungen in Finnland und spielte fünf Jahre für Zug United, davon drei Jahre in der NLA.  Weiter können die Skorps auch nächste Saison mit Corina Grundbacher, Sonia Brechbühl, Aline Marti, Michelle Gerber,  Jasmin Bieri, Lara Kipf, Lena Baumgartner, Janine Thomi sowie Selma Bergmann auf ihr bewährtes Offensiv-Team setzen.


Chance für defensiven Nachwuchs

Aus dem eigenen Nachwuchs wird die 20-jährige Verteidigerin Nicole Wermuth in die erste Mannschaft integriert. «Es wird für sie eine Saison sein, in welcher sie Erfahrungen sammeln kann. Sie hat sich in diversen Trainings und im Förderkader bewiesen und sich diese Chance verdient», erklärt Bruno Kohler.  Sonst bleibt in der Verteidigung vieles wie gehabt: Naja Ritter, Sarah Aeschbacher und Marylin Thomi bleiben eine weitere Saison, ebenfalls die Nationalspielerinnen Lisa Liechti und Nadia Reinhard. Das Tor wird auch nächste Saison von der erfahrenen Helen Bircher, die zur besten Torhüterin der Saison gewählt wurde und der jungen Lettin mit Schweizer-Lizenz, Elina Jeige, gehütet. Die Verteidigerin Sina Sturzenegger muss aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere beenden. Doris Berger will neue Erfahrungen sammeln, sich weiterentwickeln und wechselt ins Bündnerland zu Piranha Chur. Sandra Briggen spielt künftig für Lejon Zäziwil und die Stürmerin Jolanda Maurer geht zu den Burgdorf Wizards.

Dass Lukas Schüepp vieles richtig gemacht hat letzte Saison, wurde soeben durch die Wahlt zum besten NLA-Damen-Trainer bestätigt. Er bleibt eine weitere Saison als Cheftrainer. An seiner Seite stehen Simon Kurt und Markus Meyer als Assistenztrainer ebenfalls noch ein Jahr im Einsatz. Elisabeth Meyer bleibt als Teammanagerin im Amt.


Drei Torhüter für die Unihockey Tigers

Der Abgang von Stammtorhüter Jürg Siegenthaler hinterlässt bei den Unihockey Tigers nicht nur im Tor eine grosse Lücke. Siegenthaler war mit Ausnahme eines Abstechers nach Schweden seit 2010 für die erste Mannschaft der Tigers im Einsatz. Nun sei für ihn aber der Moment gekommen, mehr Zeit für seine Familie zu haben, erzählt der Sportchef der Tigers, Werner Haller: «Wir haben die Position des Torhüters für nächste Saison mit drei Kandidaten besetzt. Roman Beck, der bisherige Ersatztorhüter, bleibt. Er bekommt Konkurrenz von den zwei U21-Goalies Gian Luca Schiessl und Silvio Stucki.» Einerseits soll Roman Beck nicht gleich von Anfang an das Gefühl haben, der ganze Druck laste auf ihm alleine. Andererseits erhofft sich der Tigers-Staff, dass durch die Dreierkonstellation ein gewisser Konkurrenzkampf entsteht, der zu Höchstleistungen anspornt. «Trotz unserer Strategie, die Jungen nachzuziehen, bin ich sehr froh, auch nächste Saison auf unsere Routiniers zählen zu dürfen. Es braucht nämlich einen guten Mix von älteren, erfahrenen Spielern, die den jungen Akteuren als Vorbilder dienen, die ihnen aber auch ein wenig Verantwortung im Teamgefüge abnehmen können», so Haller.


Routinierter Rückkehrer im Sturm

«Wir freuen uns sehr, konnten wir Marco Rentsch motivieren, bei uns zu unterschreiben. Der 24-jährige Goalgetter war nach der Niederlage im Superfinal mit Wiler-Ersigen auf der Suche nach einer neuen Herausforderung», so der Sportchef. Weiter bleiben folgende Offensivspieler: Janis Lauber, Thomas Gfeller, Kevin Kropf, Simon Steiner, Björn Schenkel, Luca Steiner, Micha Strohl, Nick Pfister, Mathias Steiner, Matteo Steiner, Luca Fankhauser, Simon Flühmann, Marc-Oliver Gerber und Björn Schenkel. 


Jahrelange Erfahrung in der Defensive

Routinier Dario Langenegger setzt seine langjährige Karriere fort und steigt bereits in seine 13. Saison mit den Tigers. Der Bündner Lucas Schlegel bleibt auch noch für eine achte Saison im Emmental. Und die Verträge um ein Jahr verlängert haben Eigengewächs Anick Jakob und der einzige Ausländer der Tigers, der Schwede Joel Nyh. In der Verteidigung spielen nächste Saison auch Micha Strohl, Martin Mosimann und Stefan Siegenthaler.

Kontinuität ist auch das richtige Stichwort für das Trainer-Team der Tigers. «Headcoach Matthias Gafner und die Assistenten Martin Küenzi und Kevin Wittwer werden auch in der kommenden Saison an der Bande stehen und somit ihre dritte gemeinsame Saison mit den Unihockey
Tigers in Angriff nehmen», zeigt sich der Sportchef Werner Haller sehr zufrieden. Die sportliche Neuausrichtung mit dem Einbau von eigenen Junioren in die erste Mannschaft war schon bei der Amtsübernahme Gafners vor zwei Jahren bekannt und trug nun in der abgelaufenen Saison erste Früchte. Dies und die Tatsache, dass trotz schwierigen Bedingungen in vielen Bereichen Fortschritte erzielt
wurden, hätten Matthias Gafner und seine Assistenten motiviert, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, erklärt der Sportchef. «Unser Weg ist noch nicht abgeschlossen. Die Richtung stimmt, die Playoffs wollen wir wieder erreichen und bestätigen, dass unsere diesjährige Leistung nicht eine Eintagsfliege war», gibt sich der Sportchef Werner Haller zuversichtlich.

Finnischer Trainer für den UHC Grünenmatt

Der ehemalige Headcoach der finnischen Frauennationalmannschaft Marko Paju wird ab August das Traineramt beim UHCG übernehmen. Zusamme mit Patrick Gugger wird er das Team leiten. Die meisten Mätteler bleiben auch diese Saison dem UHCG treu. Der Finne Tuomas Savukoski, welcher vor einem Jahr ins Emmental kam, bleibt als Verstärkungsspieler. Neu zum Team stossen Mirco Schwarz und Pascal Hügli, beide ehemalige U21-Spieler der Unihockey Tigers. Nach mehreren Saisons verlässt Severin Herren den UHC Grünenmatt in Richtung Eggiwil.

06.05.2021 :: Olivia Portmann (opk)