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Nicht alle Tassen im Schrank

Ein Umzug steht an. Ausräumen. Sortieren. Entsorgen. Entscheiden. Organisieren. Packen. Und noch mehr sortieren. Und noch mehr packen. Langsam, Gegenstand um Gegenstand, verschwindet alles in Kisten. Socken und Stiefel. Hosen und Pullover. Ordner und Bücher. Zahnbürsten und Putzlappen. Tassen und Gläser. Eingewickelt in Zeitung liegt es da, im Dunkeln, und wartet auf ein neues Plätzchen. «On hold». In der Warteschleife. Pausiert.

Es wartet auf einen neuen Ort. Auf die richtige Zeit. Es wartet darauf, ausgepackt zu werden. Wieder neu zum Einsatz zu kommen. 

So wie diese Tassen im Umzugskarton, so verstauen wir in unserem Leben auch andere Sachen. Talente. Wünsche. Hoffnungen. Träume. Fähigkeiten. Ideen. Vielleicht ist jetzt nicht der richtige Moment. Nicht der richtige Ort. Vielleicht hat es im Alltag grad keinen Platz. Oder es macht Angst. Und so legen wir das gut verpackt in eine Kiste und schliessen den Deckel. Zur Seite gestellt. Pausiert. 

Nur für kurz, denken wir. Der passende Moment kommt bald. Im nächsten Jahr. Nach der Ausbildung. Wenn die Kinder erwachsen sind. In der Pension. Und da geschieht, was auch mit der Umzugskiste passieren kann. Monate, Jahre später steht sie immer noch da. Gut verschlossen. Im Keller wartend. Vergessen. Und das Leben fühlt sich ein bisschen leer an. Es stehen eben nicht alle Tassen im Schrank. 

Vielleicht liegt eine solche Kiste auch in Ihrem Keller. Welche Träume haben Sie in die Warteschleife gestellt? Welche Wünsche? Welche Ideen? Welche Vorsätze? Welche Fähigkeiten? Vergrabe nicht, was du erhalten hast, sagt ein Gleichnis in der Bibel (Lukas 19,12-26). Sei mutig und mach etwas daraus! Also werfen wir doch einen Blick in unsere Keller. Machen eine Kiste auf und holen unsere Tassen hervor! 

25.03.2021 :: Nathalie Stucki