Viel Lob für die ZPP Bahnhof-Süd

Viel Lob für die ZPP Bahnhof-Süd
Die ZPP Bahnhof-Süd regelt das Bauen auf dem gesamten Gebiet, die neue Überbauung wird im rechten Teil entstehen. / Bild: wz
Langnau: Am Montagabend hat das Gemeindeparlament die Zone mit Planungspflicht (ZPP) Bahnhof-Süd einstimmig genehmigt. Sie regelt detailliert, was dort baulich möglich sein soll.

Über alle Parteien hinweg erhielt die Zone mit Planungspflicht (ZPP) Bahnhof-Süd viel Lob. Dies, nachdem in den letzten Jahren solche Geschäfte im Langnauer Gemeindeparlament für heftige Diskussionen sorgten. Bei den Arealen «am Ilfiskreisel» und «am Bärenplatz» wurden später gar Referenden ergriffen, so dass am Ende das Volk über die jeweilige baurechtliche Grundordnung zu entscheiden hatte. Es ist natürlich möglich, dass auch bei der ZPP Bahnhof-Süd dereinst Unterschriften für ein Referendum gesammelt werden. Gemeinderat Niklaus Müller orientierte die Mitglieder des Gemeindeparlaments, dass die Einsprache, welche bei der öffentlichen Auflage eingegangen war, auch nach der Einspracheverhandlung aufrechterhalten werde. 

Aufwändiges Verfahren

Bei den ZPP «am Bärenplatz» und «am Ilfiskreisel» wurde der Gemeinderat unter anderem wegen des gewählten Verfahrens kritisiert, das bei der Ausarbeitung der baurechtlichen Grundordnung zur Anwendung kam. 

Beim Gebiet Bahnhof-Süd «haben wir ein qualitätssicherndes Verfahren  mit zwei Stufen durchgeführt», erklärte Niklaus Müller. In einem ersten Schritt wurde eine Arealstudie ausgearbeitet, in einem zweiten haben sich fünf Architektur-Teams am Studienauftrag beteiligt, aus dem dann eine Jury das Siegerprojekt gekürt hat. 

«Es ist ein gutes Projekt und ein gutes Vorgehen», lobte Silas Kipfer, EVP. Hannes Stämpfli von der BDP meinte kurz und bündig, das ausgearbeitet Projekt sei stimmig und gelungen. Christian Oswald, SP, gab auch noch eine Erklärung ab, warum dem so ist. «Die baurechtliche Grundordnung nimmt typische Elemente von Langnau auf. Man baut entlang der Strassen und so entstehen in den Innenhöfen schöne Plätze.» Oswald kritisierte einzig, dass 1,3 Parkplätze pro Wohnung zuviel sei bei einem Quartier, das unmittelbar an den Bahnhof angrenze. Einen Antrag, dies zu ändern, stellte er in der Debatte vom Montagabend aber nicht. Ein Punkt, der während des Planungsprozesses immer wieder zu reden gab, war die Höhe einzelner Gebäude. Die ZPP unterteilt das Areal in vier Gebiete. Während im Westen und in der Mitte Bauten mit einer maximalen Höhe von 18 Metern möglich sind, sind laut der ZPP im östlichen Teil 24 Meter erlaubt. «Ein einzelner städtebaulicher Akzent darf eine maximale Gesamthöhe von 30 Metern aufweisen», steht in den Unterlagen. 

«Dort ist das möglich»

«Das Areal Bahnhof-Süd ist der Ort in Langnau, wo so etwas möglich ist», hielt Christian Oswald, SP, fest. Derselben Meinung war Markus Hofer von der SVP, wobei er anfügte: «Das bedeutet ja noch nicht, dass dort zwingend so hohe Häuser gebaut werden müssen.» Detailliert definiert die ZPP auch die Gestaltungsgrundsätze, die Erschliessung, die Energiegewinnung (fürs Heizen kommen Wärmepumpen zum Einsatz) und die Art der Nutzung: «Wir streben einen breiten Nutzungsmix an», erkärte Niklaus Müller.

Der Gemeinderat hat den Prozess zur ZPP Bahnhof-Süd vor sechs Jahren angestossen, nachdem die Bay Projektentwicklung AG mehrere Parzellen auf dem Areal erwerben konnte und dort beabsichtigt, eine Überbauung zu realisieren (rote Linie auf dem Bild). Die ZPP gilt aber auch für das angrenzende Gebiet (gestrichelte Linie).

18.03.2021 :: Bruno Zürcher (zue)