Ein Rumpfteam wie zuletzt 2009

Ein Rumpfteam wie zuletzt 2009
Stefan Rüegsegger durfte sich gegen Ambri immerhin als einziger Langnauer Torschütze bejubeln lassen. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach der 1:3-Niederlage in Ambri begann eine zehntägige Verschnaufpause. Diese geht erst am 12. März mit dem Auswärtsderby gegen den SC Bern zu Ende.

Die SCL Tigers gehören zu jenen Mannschaften, die in der chaotischen Corona-Saison bereits am meisten vorgezogene Spiele absolviert haben und mit 41 Partien nun einen mehrtägigen Unterbruch in Kauf nehmen müssen. Andere Teams spielen im gewohnten Rhythmus weiter und können so einige Runden auf die Konkurrenten mit 40 und mehr Spielen gutmachen. Den SCL Tigers kommt die Verschnaufpause nicht ungelegen. Langzeitverletzte wie beispielsweise Glauser, Blaser oder Neukom erhalten die Gelegenheit, ihr Aufbautraining fortzusetzen und damit ihrer Rückkehr ins Team wieder etwas näher zu kommen. Der Rest der Mannschaft erhielt zwei Tage frei, danach folgte ein reduziertes Trainingsprogramm, bevor nächste Woche als Vorbereitung auf das Derby gegen Cupsieger SC Bern wieder zum normalen Spiel- und Trainingsbetrieb übergegangen wird. 


Erneut inakzeptable Teamstrafen 

In Ambri war die Verletztenliste mit zwei Verteidigern (Glauser, Blaser) und acht Stürmern (Diem, Neukom, Dostoinov, In-Albon, Melnalksnis, Salzgeber, Earl und Kuonen) so lange wie schon seit Jahren nicht mehr. Headcoach Rikard Franzen konnte gerade noch zwei Torhüter, sieben Verteidiger und zehn Stürmer aufbieten, also nicht einmal vier komplette Blöcke. Letztmals in der NLA traten die Langnauer am 17. November 2009 mit einem Rumpfteam in Rapperswil an und verwandelten im Schlussdrittel trotz des Ausfalls von Jörg Reber in der 32. Minute mit vier Verteidigern und neun Stürmern einen 2:3-Rückstand noch in einen 6:3-Sieg. 

In Ambri gelang ihnen am vergangenen Sonntag eine ähnliche Überraschung allerdings nicht. Sie verloren das Sechspunktespiel gegen die Leventiner mit 1:3, womit der Rückstand auf den zehnten und letzten Vorplayoffplatz auf bereits 13 Punkte angewachsen ist. Der Hauptgrund für die Niederlage war, dass es der Mannschaft nicht gelang, den völlig unerwarteten 1:0-Auswärtssieg drei Tage zuvor in Lausanne zu bestätigen. Die Ausnahme war Torhüter Punnenovs mit einer weiteren Klasseleistung. Kämpferisch kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber das gesamte Defensivverhalten war eine Klasse schlechter als in Lausanne, wo einfach verteidigt wurde und damit die Anzahl Eigenfehler reduziert werden konnte. In Ambri schwächte sich das Team zusätzlich zu allen Problemen mit völlig unentschuldbaren Disziplinlosigkeiten. Beim Stande von 1:1 kassierten die Emmentaler zwischen der 18. und 40. Minute nicht weniger als fünf Zweiminutenstrafen, zwei davon wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Es waren die mit vermeidbaren Wechselfehlern verbundenen Teamstrafen 13 und 14 in dieser Saison.

04.03.2021 :: Werner Haller (whz)