Langnauer Fasnacht soll weiterleben – trotz Corona und Doppelrücktritt

Langnauer Fasnacht soll weiterleben – trotz Corona und Doppelrücktritt
Mit dem Kinder­fest erhielt die Fasnacht in Langnau neuen Aufschwung. / Bild: zvg
Langnau: Keine Fasnacht in diesem wie im letzten Jahr, und gemeinsamer Rücktritt der Vereinspräsidentin und Vizepräsidentin – aber das bedeutet noch lange nicht die Kapitulation.

«Heuer wäre es die 37. Fasnacht gewesen» weiss die Vizepräsidentin des Vereins Pro Fasnacht im Emmental, Monika Zimmermann. Wegen Corona durfte der Umzug, wie so manche andere Veranstaltung auch, nicht durchgeführt werden. Aber 37 Jahre sind sozusagen eine Generation. Denn wer damals, in den scheuen Anfängen, als kostümiertes Kind im Umzug mitmarschieren durfte, hatte Spass, und möchte heute seinen eigenen Kindern das lustige Verkleiden auch gönnen. 

Zuschauen ja, mitmachen nein 

Natürlich sei diese Fasnacht nicht zu vergleichen, mit der traditionsreichen Riesengaudi, wie in den luzernerischen, katholischen Orten, meint Monika Zimmerman. In der Neuzeit hätten sich aber junge Leute aus Nachbarkantonen und dem Seeland nach Langnau verirrt. Sie meinten, man könnte es hier auch lustig haben, und mit bunten Kostümen und schriller Musik die bösen Geiser des Winters verjagen. 

Der Verein Pro Fasnacht im Emmental wurde gegründet. Nicht nur Langnau, sondern die ganze Umgebung, vom Napf bis zur Schratte, und vom Hohgant bis zur Blasenfluh, wurde einbezogen. Man hoffte vergeblich, die Schulen würden mitmachen. Nur die Pfadi, und «Lebensart Bärau» sagten zu. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, die meisten Leute schauten vielleicht zu, aber Mitmachen kam nicht in Frage. 

Es geht weiter

Die Organisatoren beschlossen vor sechs Jahren, ein Kinderfest aus der serbelnden Fasnacht zu machen. Kinder lassen sich eher begeistern, haben weniger Hemmungen. Die Kostüme können in der Bibliothek zu geringen Kosten ausgeliehen werden, geschminkt wird in einem Coiffeurladen. Nach dem Umzug durchs Dorf, mit eingeladenen Guggenmusigen, gibt es auf dem Viehmärit ein Gratiszvieri und Prämierung der «schönsten» Teilnehmer. So soll es nächstes Jahr wieder weitergehen, hofft Monika Zimmermann; 2019 waren immerhin 150 Kinder und Jugendliche dabei. Dass sie und Präsidentin Eva Lauber nach acht Jahren an der Spitze des Vereins zurücktreten, hänge damit zusammen, dass ihre Kinder erwachsen geworden seien. «Wir übergeben einen gut aufgestellten und organisierten Verein, mit tollen Mitgliedern und gesunden Finanzen, in neue, junge Hände» sagt Monika Zimmermann. Die Aufgaben würden neu aufgeteilt, und die Ämter an der Hauptversammlung im Mai neu besetzt. Fest stehe, dass Denise Riesen die Medien betreuen werde, der Rest sei noch offen.

04.03.2021 :: Gertrud Lehmann (glh)