Das Gelände des Jagdschiessstandes muss saniert werden, so auch die Rollzielanlage am Waldrand. / Bild: Elisabeth Pfäffli (eph)
Wasen: Wenn alles nach Plan läuft, kann die Trachselwalder Jägerschaft bereits im nächsten Jahr die Treffsicherheit wieder in der eigenen, vollständig sanierten Schiessanlage trainieren.
Der Jagd- und Wildschutzverein Trachselwald betreibt seit über 30 Jahren im Schwandbachmätteli in Wasen, im Volksmund «Kurzenei» genannt, einen eigenen Jagdschiessstand. Derzeit wird dort aber nicht geschossen. Die Voraussetzungen, dass dies in Zukunft wieder möglich ist, schafft ein Bauprojekt, das derzeit zur Bewilligung aufliegt. Geplant ist, wie das Umweltschutzgesetz dies vorschreibt, die Sanierung des durch den jahrelangen Schiessbetrieb mit Schadstoffen belasteten Geländes. «Weil dieses bis zum Waldrand reicht, kann eine Teilrodung nicht ausgeschlossen werden, der Wald würde aber umgehend wieder aufgeforstet», erklärt Vereinspräsident Rudolf Liechti.
2600 Tonnen Erde austauschen
Der 150-Meter-Stand ist bereits nach neuesten Normen mit Kugelfangkästen ausgerüstet. Die anderen Zielanlagen müssten abgebaut werden, bevor mit dem Abtragen und dem fachgerechten Entsorgen des belasteten Materials begonnen werden könne, führt Liechti aus. Die praktische Ausführung der Bodensanierung, bei der bis zu 2600 Tonnen Erdreich ausgetauscht werden müssen, leitet der beauftragte Geologe der Firma Schenker, Richter und Graf aus Luzern. Ist dann der neue Humus eingebracht und das Terrain wieder hergerichtet, werden die bisherigen, zwischenzeitlich revidierten und mit künstlichen Kugelfangsystemen versehenen Anlagen für den Kipp- und den Rollhasen neu platziert. «Die Erweiterung mit einer 50-Meter-Keiler-Anlage ist zudem eine Option», sagt der Vereinspräsident. Der laufende Keiler (Wildschwein) ist, wie auch der Kipp- und Rollhase, eine Zielanlage, um das Bewegungsschiessen zu üben. «Sie ist jedoch mit sehr hohen Anschaffungskosten verbunden, was wahrscheinlich den Ausschlag zum Verzicht auf diese Schiessbahn geben wird», meint Rudolf Liechti.
Zu der Höhe der Kosten will er sich nicht äussern. An der Sanierung beteiligten sich Bund und Kanton. Die neuen Zielanlagen müsse der Verein aber vollumfänglich selber finanzieren.
Über Details entscheidet HV
Alles in allem rechtfertige sich der grosse, bereits betriebene und noch zu erbringende Aufwand zur umweltfreundlichen Erneuerung des Jagdschiessstandes, betont Rudolf Liechti. «Es ist für uns Jägerinnen und Jäger wichtig, dass wir weiterhin vor Ort die Möglichkeit haben, die für eine verantwortungsvolle Ausübung der Jagd unerlässliche Treffsicherheit zu üben und den Nachweis zu erbringen.» Die Weichen für einzelne Details innerhalb des Projekts würden allerdings erst an der Hauptversammlung definitiv gestellt. Diese sei aber wegen der Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Mitglieder seien jedoch bereits mit den Unterlagen bedient und informiert worden, dass sie, sobald wieder grössere Versammlungen erlaubt sind, relativ kurzfristig zur Hauptversammlung aufgeboten würden. «Es geht dann um nichts Geringeres als um die Zukunft unseres Schiessstandes», lässt Liechti die Vereinsmitglieder im Begleitschreiben zu den HV-Unterlagen wissen.