Trub: Im Twärengraben sollen die letzten sechs Bauernhöfe, eine Alp und Wald eine zeitgemässe Zufahrt erhalten. Zahlreiche Auflagen führten zu Verzögerungen des Projekts.
Das Gesuch für die Erschliessung aller Bauernhöfe im Twärengraben, Gemeinde Trub, datiert bereits vom Dezember 2000. Die erste und die zweite Etappe vom Talboden via Breitenboden nach Ramsegg und Buechstuden von insgesamt vier Kilometern Länge wurden 2012 bis 2018 mit Gesamtkosten von rund 2,9 Mil-lionen Franken realisiert. Nun steht das Projekt kurz vor dem Abschluss.
Aktuell liegt die dritte und letzte Etappe öffentlich auf. Sie beinhaltet eine zeitgemässe Erschliessung der sechs Bauernhöfe Vorder und Hinter Ey, Zopfen, Holzschür, Vorder und Hinter Holz sowie die örtliche Sanierung der Strasse zur Alp Schynen mit Gesamtkosten von 2,02 Millionen Franken. Ebenfalls Bestandteil dieser Etappe ist das Waldstrassenprojekt Zopfen–Eyboden und Hinter Ey. Damit werden 43 Hektaren Wald und 16 Hektaren landwirtschaftliche Nutzfläche erschlossen. Für dieses Projekt sind nochmals 469´000 Franken veranschlagt.
Grosse Herausforderungen
Laut Stephan Oppliger, Projekt- und Bauleiter der Ruefer Ingenieure AG, Langnau, stellen technische Gegebenheiten wie Baugrund, Linienführung, Steigungen und Hangwasser erhebliche technische Herausforderungen dar. Die vielen gesetzlichen Regelungen und Auflagen, beispielsweise betreffend Naturschutz, Gewässerräume, Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN) Napfbergland und Denkmalpflege, unter einen Hut zu bringen, sei nicht einfach gewesen, betont er. Zudem habe ein Bodenschutzkonzept erstellt werden müssen. «Das führte zu einer Anpassung der Pläne, zu Verzögerungen und Mehrkosten», erklärt Stephan Oppliger.
Wichtig für die Zukunft
Die Landwirte müssten ihre Betriebe vergrössern, um in Zukunft über die Runden zu kommen. Das bringe auch leistungsstärkere und grössere Maschinen mit sich, betont Fritz Kobel, der die Weggenossenschaft Twärengraben–Breitenboden–Ramsegg präsidiert. «Traktoren mit Doppelrädern weisen eine Breite von fast drei Metern auf. Die heutigen, gut zwei Meter breiten und bis zu 25 Prozent steilen Hofzufahrten sind da nicht mehr zeitgemäss und zudem gefährlich. Eine angepasste Erschliessung gilt zudem auch als Lebensnerv für die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes», hält Fritz Kobel abschliessend fest.