Acht Gemeinden rund um den Napf wollen zusammenarbeiten

Acht Gemeinden rund um den Napf wollen zusammenarbeiten
Der Napf und dessen Region hat touristisch vieles zu bieten. Der neue Verein Napfbergland will unter anderem den Tourismus koordinieren. / Bild: Martin Burri (mbu)
Kantone Bern/Luzern: Der Sumiswalder Gemeindepräsident Fritz Kohler engagiert sich im Vorstand des neu gegründeten Vereins Napfbergland für mehr ­regionale Zusammenarbeit.

Vor rund zwei Jahren begann eine Gruppe von Gemeinderätinnen und Gemeinderäten aus dem Napfbergland, in Zusammenarbeit mit den Regionalkonferenzen Luzern-West und Emmental, beidseits der Kantonsgrenze Bern–Luzern gemeinsame Ziele auszuarbeiten. Nun fand die Gründung des Vereins Napfbergland statt. Ihm gehören die folgenden Gemeinden an: Eriswil, Hergiswil, Luthern, Menznau, Romoos, Sumiswald, Trub sowie Willisau.


Herr Kohler, Sumiswald ist eine von acht Gemeinden, die sich im Verein Napfbergland zusammengeschlossen haben. Was sind die Ziele des Vereins?

Die Region um den Napf soll kantonsübergreifend als Lebens- und Wirtschaftsraum gestärkt werden. Wir streben eine Erhöhung der Wertschöpfung durch eine engere Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen an. 


Können Sie ein Beispiel nennen? 

Eines unserer Hauptanliegen ist die bessere Vernetzung der bestehenden Tourismusangeboten. Künftig sollen sich die Feriengäste ein Programm für mehrere Tage zusammenstellen und geniessen können – und zwar bei gutem wie auch bei schlechtem Wetter. Dabei ist uns wichtig, alle bestehenden Tourismus-Anbieter miteinzubeziehen. 


Wer an das Napfgebiet denkt...

...kommt wohl kaum als erstes auf Sumiswald. Das denken einige. Aber es ist so, dass viele Gäste die Napfregion via Burgdorf–Sumiswald–Wasen ansteuern. Bis nach Mettlen in der Gemeinde Trub – einem der Hauptausgangspunkte vieler Wanderungen – sind es dann nur noch einige Kilometer. Andere Besucherinnen und Besucher kommen von der Autobahn ab Dagmersellen via Willsau.


Das klingt nach einer Menge Verkehr. Wie der Verein schreibt, möcht er sich aber für einen nachhaltigen
Tourismus einsetzen.

In der Tat hat die Verkehrsbelastung im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Wegen der Corona-Krise suchten viele Leute einen Ausgleich in der Natur, sei es mit dem Bike oder auf einer Wanderung. Zum Beispiel in Mettlen oder im Gebiet Ahorn beim Wallfahrtsort Luthern war die Parkiersituation zeitweise prekär, was für die Anwohnenden schwierig war. Es gab viele Beschwerden über wild abgestellte Fahrzeuge entlang der Strässchen und auf Wiesen. Wir möchten die Verkehrssituation rund um den Napf verbessern, zum Beispiel mit einem Mitfahrsystem oder einer Verkehrsregelung.


Welche Themen hat sich der Verein noch vorgenommen, um die Region zu stärken?

Die Dörfer entlang der Kantonsgrenze haben ein grosses wirtschaftliches Potenzial, davon sind wir überzeugt. Massnahmen wie der Ausbau des Glasfasernetzes und neue Perspektiven für die Bauernbetriebe wie zum Beispiel der Ausbau der Bauernhäuser sollen für das Streusiedlungsgebiet Verbesserung bringen. 


Wie finanziert der Verein seine künftigen Projekte?

Die Finanzierung läuft über die Mitgliederbeiträge der angeschlossenen acht Gemeinden. Zudem werden wir ein Gesuch für Gelder der Neuen Regionalpolitik (NRP) einreichen. Für einzelne Projekte werden wir vielleicht auch auf Sponsorensuche gehen, aber dies ist zurzeit noch offen. Die Vorbereitungsarbeiten zur Gründung des Vereins Napfbergland wurde von der NRP unterstützt – das ist ein gutes Zeichen.

21.01.2021 :: Veruschka Jonutis (vjo)