Achterbahnfahrt für die Tigers: ein Hoch gegen Zürich, gebodigt in Biel

Achterbahnfahrt für die Tigers: ein Hoch gegen Zürich, gebodigt in Biel
Der schwedische Stürmer Marcus Nilsson verwertete am letzten Sonntag gegen die Lions den entscheidenden Penalty zum Sieg. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach dem sensationellen Sieg gegen die ZSC Lions, als Langnau einen 0:3-Rückstand aufholen konnte, mussten die Tigers am Dienstag beim 0:4 in Biel einen Rückschlag einstecken.

Wunder gibt es immer wieder, aber nicht an jedem Tag. Anders als am letzten Sonntag beim Auswärtsspiel gegen die haushoch favorisierten ZSC Lions gelang eine Aufholjagd zwei Tage später in Biel nicht mehr. Gegen die ZSC Lions konnte Langnau im Schlussdrittel einen 0:3-Rückstand aufholen und kam schliesslich im Penaltyschiessen – für die Entscheidung sorgte Marcus Nilsson mit seinem ersten Tor für die Tigers – noch zum Sieg. Auch gegen Biel lagen die Emmentaler 0:3 im Rückstand. Doch anders als im Hallenstadion erfolgte die dringend benötigte Reaktion diesmal nicht. Im Gegenteil. Nachdem der dritte Gegentreffer 33 Sekunden vor der ersten Pause fiel, mussten die Tigers nur gerade 15 Sekunden nach dem ersten Seitenwechsel bereits das 0:4 hinnehmen.

 

«Das ging in die Hosen»

«Die zwei Minuten vor und nach der Pause sollte man eigentlich solid spielen, das haben wir nicht geschafft», sagte Captain Pascal Berger nach dem Spiel im SRF-Interview. Mangelnden Einsatz kann man den SCL Tigers zwar nicht vorwerfen, trotzdem war der Auftritt gegen die Seeländer, die zuvor viermal in Folge verloren hatten und gegen Langnau gleich auf neun Stammspieler verzichten mussten, eine Enttäuschung. «Das erste Drittel ging in die Hosen. Biel hat uns von Anfang an unter Druck gesetzt und wir haben keine Lösungen gefunden», so Berger. Nach drei Siegen in den vorangegangenen vier Spielen kommt der doch ziemlich uninspirierte Auftritt in Biel einem Rückschlag gleich. Trotzdem befinden sich die Langnauer, denen vor der Saison kaum etwas zugetraut wurde, nach 25 absolvierten Partien weitestgehend im Soll. Zwar sind sie das einzige Team, welches im Schnitt weniger als einen Zähler pro Partie holt, die Chancen zur Teilnahme an den neu erschaffenen «Pre-Playoffs» (Ränge 7 bis 10 nach der Qualifikation) sind aber weiterhin intakt.

 

Fünf Partien in zehn Tagen

Für Trainer Rikard Franzén ist die Tabelle momentan aber kein Thema. «Wir sprechen nicht oft darüber, sondern darüber, jeden Tag besser zu werden», sagt der Schwede. «Für uns ist es einfacher, im Training und in den Spielen die richtigen Dinge zu tun. Wenn uns das gelingt und wir unsere Entwicklung weiter vorantreiben, werden wir automatisch genug Punkte holen, um die Top 10 zu erreichen.» 

Die nächste Chance, im Spiel die richtigen Dinge zu tun, hat Langnau am Sonntagnachmittag zuhause gegen Lausanne. Dies, nachdem das Derby von morgen Freitag beim SC Bern verschoben werden musste, weil sich die Berner bereits zum dritten Mal in dieser Saison in Quarantäne befinden. So Corona will, bestreiten die Tigers ab Sonntag fünf Partien in zehn Tagen. Für Coach Franzén kein Problem. «Das Programm ist zwar hart», sagt der Coach, «aber das Team will lieber möglichst viel spielen, anstatt zu trainieren.»

14.01.2021 :: Peter Eggimann (ped)