30 Perlen aufgereiht wie auf einer Kette

30 Perlen aufgereiht wie auf einer Kette
Ein Angebot der «Perlenkette» entlang der Emme führt mit dem E-Bike durch das Hochmoor Steinmösli, Eggiwil. / Bild: Jan Ryser
Emmental: Eine «Perlenkette» entlang der Emme soll bestehende Angebote aus der Region mit neuen verknüpfen. Mit einer Ausschreibung sucht der Trägerverein dafür neue Projekte.

Im Juni 2020 ist das Projekt Perlenkette Emme mit sechs «Pionierperlen» in Utzenstorf, Burgdorf, Langnau und Eggiwil gestartet. «Unser Ziel ist es, dass die Besucherinnen und Besucher an verschiedenen Stationen, vom Ursprung der Emme auf der Lombachalp bis zur Mündung in die Aare bei Solothurn, die Region kennenlernen können. Dabei sind unterschiedliche Themenbereiche aus Natur, Kultur und Wirtschaft zu entdecken», erläutert Christian Hedinger, Präsident des Vereins Perlenkette. Damit ein Projekt auf die «Perlenkette» aufgereiht wird, muss dieses einige Krite-rien erfüllen: «Das Thema muss mit dem Emmental in Verbindung stehen und der Region eine Wertschöpfung bringen. Wichtig ist uns, dass die Gäste aber auch etwas Kleines gratis erleben können.» Den Anbietern stehe es frei, ein kostenpflichtiges, zusätzliches Angebot anzubieten. «Zum Beispiel kann zum Erleben der Gewerbekanäle in Burgdorf bei Emmental Tourismus ein Leiterwagen mit Zubehör gemietet werden, mit dem dann kleine Gruppen oder Familien Experimente auf ihrer Entdeckungstour machen können», sagt Christian Hedinger. 

E-Bike-Fahrt durch Hochmoore

Mitte Oktober startete der Verein einen Aufruf, um weitere Perlen zu gewinnen; dieser läuft noch bis Ende Januar. «Es dürfen Projekte sein, die bereits bestehen, aber auch neue, die wir dann bei der Umsetzung unterstützen können», sagt Christian Hedinger. Dafür stünden dem Verein rund 15’000 Franken zur Verfügung. Das Vorhaben der «Perlenkette» wird vom Kanton Bern über die neue Regionalpolitik (NRP) mit 200’000 Franken mitfinanziert. Die besten Visionen oder Vorschläge werden prämiert. 

Bereits seien Anträge eingetroffen, erste Gespräche seien geführt worden, so Hedinger. Zum Beispiel soll eine E-Bike-Rundfahrt von Langnau nach Schangnau zu den beiden abgelegenen Hochmooren Siehenmoos und Steinmösli führen. So soll die Landschaft des oberen Emmentals mit seinen Besonderheiten einfacher erlebbar werden. «Unterwegs ist eine Schlemmerei mit den grössten Meringuendesserts einplanbar», meint der Präsident mit einen Augenzwinkern. 

Besuch im Museum?

Eine weitere Perle liegt auf dem Sandsteinpfad im Krauchthal, der die Interessierten mit dem Abbau des Sandsteins vertraut macht. «Auch hier kann der Gast entscheiden, ob er das mit einem kostenpflichtigen Besuch im dazugehörigen Museum oder einer geführten Rundtour verbinden möchte.» 

Künftig sollen die Besucherinnen und Besucher auf einer digitalen Karte die einzelnen Perlen anklicken können und so entscheiden, welche Sehenswürdigkeit oder welches Erlebnis sie ansteuern wollen. «Uns schwebt eine Art Pilgerweg durchs Emmental vor mit 30 Stationen, welche eigene Qualitäten haben und unsere Region mit ihrer Vielfalt vorstellen», hält Christian Hedinger fest.

14.01.2021 :: Veruschka Jonutis (vjo)