3500 Franken für Tierheim gesammelt

Weier: Wegen der Corona-Krise hat der Tierferienhof Waldeck zu wenig tierische Gäste, was den Weiterbetrieb gefährdet. Dank einer Spendenaktion kamen 3500 Franken zusammen.

Niklaus Bärtschi, Inhaber der Bärtschi Transport und Event GmbH Langnau, erfuhr durch einen Beitrag auf Radio Neo1 von der Not des Tierheims Waldeck. «Offenbar beherbergt der Tierferienhof normalerweise über die Festtage bis zu 50 Hunde und etwa 30 Katzen. Wie die Inhaberin Annemarie Schär im Beitrag erzählte, seien es aktuell nur zwei Hunde und drei Katzen», sagt Niklaus Bärtschi. Die Anzahl der Tiere sei über das ganze Jahr sehr tief gewesen, da die Leute wegen der Corona-Krise ihre Ferien zu Hause verbrachten und die Tiere nicht im Heim abgaben, hat Bärtschi weiter erfahren. Das Tierheim sei dadurch in eine finanzielle Schieflage geraten. 

Über 200 Zöpfe gebacken

Obwohl die Zeiten für den Unternehmer selbst nicht rosig sind – sein Betrieb steht komplett still – wollte Bärtschi helfen. «Dank meines Catering-Services verfüge ich über eine eingerichtete Küche. So kam ich auf die Idee, Zöpfe zu backen und den Verkaufserlös an das Tierferienheim zu spenden.» Er machte sich auf die Suche nach Unterstützern in der Region und fand diese zum Beispiel in einer Käserei, welche Butter und Milch spendete, und in einer Mühle, die das Mehl für die Zöpfe gratis lieferte. Insgesamt sechs Firmen unterstützten die Idee. Während zweier Nächte produzierte Niklaus Bärtschi gemeinsam mit seinem Koch 220 Zöpfe, die nach zwei Tagen verkauft waren. 3500 Franken sind so zusammengekommen. «Wir waren überwältigt vom Erfolg und ich freue mich, dieses Geld Annemarie Schär überreichen zu dürfen.» 

Kein Geld für ausgesetzte Tiere

«Ich führe das Tierferienheim als Privatperson. Um die Kosten so tief wie möglich zu halten, musste ich schweren Herzens als erstes die Aufnahme von zurückgelassenen oder ausgesetzten Tieren einstellen», berichtet Annemarie Schär von ihren Schwierigkeiten. Ein weiterer Tiefschlag sei gewesen, dass sie zehn Mitarbeitende und Lernende habe entlassen müssen, da sie die Lohnkosten nicht mehr tragen konnte. «Umso mehr hat mich die grosse Hilfsbereitschaft der Spenderinnen und Spender berührt.» Dank eines Crowdfundings sind in den vergangenen Monaten zusätzlich rund 5000 Franken zusammengekommen. «Wenn keine unerwarteten Kosten auftreten, sollte ich den Betrieb bis im März durchbringen», hofft die Geschäftsinhaberin. Sollte sich bis dann an der aktuellen Corona-Lage nichts ändern, weiss sie nicht, wie es weitergehen soll. 

«Vor rund 30 Jahren hat meine Mutter im kleinen Stil angefangen, eine Hundepension aufzubauen. 2010 habe ich diese übernommen und weiter ausgebaut, so dass wir heute vom Vogel über Reptilien bis zur Katze alles aufnehmen dürfen», beschreibt sie das heutige Angebot.

07.01.2021 :: Veruschka Jonutis (vjo)