«Wir wurden total überfahren und standen neben den Schuhen»

«Wir wurden total überfahren und standen neben den Schuhen»
Schon von Anfang an stets einen Schritt zu spät: Keijo Weibel und Julian Schmutz gerieten mit den Tigers gegen Freiburg arg ins Hintertreffen. / Bild: Peter Eggimann (ped)
SCL Tigers: Nach dem 3:1-Sieg am Sonntag in Ambri gab es für Langnau am Dienstag beim 0:5 gegen Freiburg einen Rückschlag. Das Hauptproblem war ein altbekanntes.

Nach der deutlichen Niederlage gegen Freiburg blieb die Garderobentüre der SCL Tigers vorgestern Dienstag länger als üblich geschlossen, bevor die Spieler zu den Interviews rauskamen. Trainer Rikard Franzén verzichtete zwar auf eine Ansprache, dafür ergriffen Captain Berger und einige andere Spieler das Wort. Was genau gesagt wurde? «Das bleibt in der Kabine», sagt Verteidiger Sebastian Schilt. Abwehrkollege Andrea Glauser erklärt: «Es ging nicht darum, Schuldige zu suchen, sondern darum, ein paar Sachen anzusprechen.» 

Zum Beispiel den schlechten Start. «Wir waren in den ersten zehn Minuten nicht bereit und wurden total überfahren. Wir standen komplett neben den Schuhen. Ivars (Goalie Punnenovs) hat fast alleine gespielt», so Glauser deutlich. Trainer Franzén sah sich deshalb gezwungen, bereits nach neun Minuten ein Timeout zu nehmen und die Mannschaft, welche zu diesem Zeitpunkt weitaus höher als nur mit 0:1 hätte im Rückstand liegen müssen, wachzurütteln. Dies gelang zwar kurzfristig, mehr als ein Lattenschuss durch Nilsson resultierte jedoch nicht.

 

Wieder zu viele Strafen

Ein anderes Problem zieht sich weiter wie ein roter Faden durch die Saison: die vielen Strafen. «Eine oder zwei liegen vielleicht noch drin, aber fünf, sechs sind dann einfach zu viel», weiss Sebastian Schilt. Drei davon bestrafte Gottéron mit einem Treffer. Für die Tigers waren es die Unterzahl-Gegentore Nummer 18, 19 und 20 in diesem Winter, was mit Abstand Ligahöchstwert ist.

Wieso gelingt es einfach nicht, dies abzustellen? «Es sind zu viele unnötige Strafen dabei. Einer macht einen Fehler und der andere muss eine Strafe nehmen, um ihn auszubügeln», sagt Glauser. «Wir müssen mehr laufen, oder schneller wechseln, um das zu verhindern.» Des Weitern ist auch das Powerplay, welches mit der miserablen Erfolgsquote von nur zehn Prozent ebenfalls das schlechteste der Liga ist, weiterhin ein grosses Problem im Spiel der Langnauer.

 

«Dann macht es Ping und Päng»

Zeit, zu hadern bleibt aber nicht, morgen Freitag steht gegen den HC Davos bereits die nächste Partie auf dem Programm. Es ist das zweite von vier Heimspielen innert acht Tagen. Was gegen die Bündner besser werden muss, weiss Andrea Glauser genau: «Davos ist eine schnelle Mannschaft. Wenn wir dafür nicht bereit sind, macht es ‹Ping und Päng› und der Puck ist drin.» Anders als gegen Fribourg, soll der Start diesmal gelingen. Sebastian Schilt sagt: «Der Start wird immens wichtig. Wir wollen von Anfang an die Scheibe schnell laufen lassen und uns so Vertrauen holen.»

17.12.2020 :: Christoph Schär (css)