Klare Absage an die Schulschliessung

Dürrenroth/Walterswil: Die Schule Gassen, in der Kinder der Gemeinden Dürrenroth wie auch Walterswil unterrichtet werden, wird trotz eher tiefen Schülerzahlen weitergeführt.

In beiden Gemeinden haben die Stimmberechtigten die von den Gemeinderäten Dürrenroth und Walterswils ausgearbeitete Vorlage abgelehnt. Mit rund 70 Prozent war die Ablehnung in Dürrenroth etwas weniger deutlich als in Walterswil. Somit wird nichts aus der Änderung des Organisationsreglements wie auch aus dem Austritt aus dem Gemeindeverband Schulgemeinde Klein-Emmental. Es habe sich schon am Informationsanlass gezeigt, dass die Emotionen eine grössere Rolle spielten als die Sachebene, erklärt Reto Rettenmund, Ressort Erziehung und Bildung im Gemeinderat Dürrenroth. «Daher kam das Nein nicht überraschend.» Er sei froh, liege nun ein klares Ergebnis vor. 

«Hat nicht viel Handlungsspielraum» 

Die beiden Gemeinderäte haben die Schliessung des Schulstandortes auch aus finanziellen Gründen geprüft. Dürrenroth hat die Steueranlage per 2018 auf 1,89 Einheiten erhöht. «Als Gemeinde hat man nicht viel Handlungsspielraum bei den Finanzen», sagt Rettenmund. Man könne vor allem bei den Gemeindestrassen sparen oder bei der Schule. 

Im Schuljahr 2013/14 wurden in Gassen in zwei Klassen 45 Kinder von der 1. bis 6. Klasse unterrichtet – aktuell sind es nach wie vor zwei Klassen, aber nur noch 26 Schülerinnen und Schüler. In Dürrenroth selber werden ab 2022/23 wohl noch drei, statt wie heute vier Klassen geführt. «Durch die Klassenschliessung hätten die Kinder von Gassen gut integriert werden können», hält Reto Rettenmund fest. 

Bei den weiteren Abstimmungsvorlagen konnte der Gemeinderat stets eine grosse Zustimmung ernten: Rechnung 2019, Budget 2021, Reglement Spezialfinanzierung Werterhalt der Liegenschaften, Personalreglement, Reglement für die Spezialfinanzierung Vorfinanzierung Feuerwehr sowie Reglement über die Mehrwertabgabe.

17.12.2020 :: Bruno Zürcher (zue)