Kener haube Sache, oder doch?

Im ganze Verteilgebiet vor
«Wuche-Zytig» isch «Ganzebach» dr einzig Ort, wo äbe das Wörtli «ganz» drinne vorchunnt. Die eutischti schriftlechi Queue vo däm Täli, chly südlech vo Äschlismatt, stammt usem 16. Jahrhundert. «Gantzenbach» isch denn notiert worde, chly speter «ganzen bëchli» u o no «ganssen bach». Uffäuig sy no Erwähnige inere Akte usem Jahr 1691; dert steit de uf ds Mau «Gatzenbach». Die grossi Viufaut vo dr Schrybwys zeigt o, dass d Lüt nümme würklech hei gwüsst, wohär dass dä Ortsname chunnt. Ja, was isch e Ganzebach? E grössere Bach? Oder eine, wo geng viu Wasser füehrt?

Mitem Wörtli «ganz», so wie mir das hüt bruche, het dä Ortsname zimli sicher nüt z tüe. Afe einisch het me früecher mit «Ganz» o eifach e «Gans» bezeichnet. Fasch no ender müglech isch aber e authochdütsche Personename: «Ganzo». Das Gebiet bi däm Bach dert het auso am Ganzo ghört. 

We mer scho bi de Ortsnäme mit «Ganz» sy, de steut sech natürlech d Frag, öbs de hie o settig mit «Halb» git? Nobis. Hie gits kener haube Ortsbezeichnige! 

Drfür fingt me geng ume angeri intressanti Ortsnäme! Zum Byspiu «Gige». Das isch mir grad ufgfaue, woni im «Ganzebach» bi Äschlismatt bi gsy. «Gige» heisst nämlech ds Gebiet zwüsche «Ganzebach» u em Dorf Äschlismatt. Das isch aber nid dr einzig Ort im Gebiet vor «Wuche-Zytig», wo eso heisst. Ir Gmein Sumiswaud seit me amene Heimet «dr Giger» u im Eggiwiu gits «ds Gigerli». 

O we früecher o i dr Vouksmusig meh Giige sy gspiut worde, so hei die Ortsnäme mitem Giigespiu zimli sicher ke Zämehang. Die Bezeichnige dörfte dür d Form vom Gländ entstange sy. 

Bim Quartier «Gige» bi Äschlismatt düecht eim das fasch nid müglech. Das liegt nämlech ganz unger im Taubode – dr Ursprung isch aber wyter obe. E rundi Ahöchi heisst nämlech «Gigechnubelweid» u no wyter ueche gäge dr «Hutteweid» ligt dr Ort «Gige». Weme die ganzi Formation vo wytem aaluegt, cha me mit e chly Fantasie scho die typisch, gschwungene Zarge vonere Giige gseh. U das chame scho lang: das «guott zur gigen» isch scho im 16. Jahrhundert notiert worde!

Queue: «Ortsnamenbuch des Kantons Bern», «Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch», idiotikon.ch u wyteri. Aafrage: 034 409 40 05 oder zuercher@wochen-zeitung.ch

19.11.2020 :: Bruno Zürcher (zue)