Schüpbachs neuer Trainer: Michael Tanner hat einen Rucksack voller Erfahrung und will beim Mentalen ansetzen. / Bild: zvg
Unihockey, 1. Liga: Neu steht bei Schüpbach Michael Tanner an der Bande. Er äussert sich im Interview zu seinen Wurzeln, seinem Bauchgefühl und zu seinen Zielen mit dem Team.
Michael Tanner, stellen Sie sich vor.
Ich bin Lehrer an der Oberstufe in Schüpbach. Ich war schon immer ein vielseitiger Sportler; begonnen habe ich bei der Jugi Bärau, dann kam Kleinkaliberschiessen und OL dazu, schliesslich Handball als Leistungssport. Begleitend zu all dem war ich beim TV Langnau tätig, habe mich sportlich breit weitergebildet und mittlerweile wohl insgesamt über ein Jahr mit Lagerleiten in Tenero verbracht (lacht). Vor vier Jahren begann ich als U18-Unihockey-Trainer bei Eggiwil und landete nun via die Tigers U21A bei Schüpbach.
Sie sind erst vier Jahre im Trainerbusiness. Wie gehen Sie vor? Treten Sie eher taktisch oder auf Spieler-ebene an ein Team heran?
Durch meine stete Weiterbildung im J+S-Bereich habe ich im Leistungssport viel Theorieerfahrung und ich verbrachte auch viel Zeit an der Bande von anderen Sportarten. Bei den unihockeyspezifischen Fragen ergänzen mich meine Assistenten super.
Man hört über den Trainer Michael Tanner, dass er zum Teil unkonventionell mit dem Team arbeitet. Was steckt da dahinter?
Ich wage mich auch an die mentale Arbeit heran. In den Ausbildungen wird immer vom wichtigen mentalen Faktor gesprochen, in Tat und Wahrheit ist dieser Bereich bei den Teams noch oft eine Blackbox. Ich arbeite damit – sei es in Einzelgesprächen oder auch indem ich versuche herauszufühlen, wer wie und wann am besten einzusetzen ist – man kann es Bauchgefühl nennen.
Wie war das für Sie, das neue Team kennenzulernen, während der Corona Zeit?
Für die Spieler ist es wichtig, schnell zu wissen, wie es weitergeht und auf wen sie sich einlassen. Wir haben früh mit virtuellen Treffen begonnen. So haben wir uns bereits in Trainingsklamotten online begrüsst und nach den Infos leistete jeder ein individuelles Training – dies hat sehr gut funktioniert. Das Team hat hart gearbeitet. Beim Einstieg geholfen haben auch die Assistenten Ivan Hofer und Thomas Gerber. Wir verstehen uns sehr gut und sind auch als Staff ein Team.
Wie fällt der Vergleich der beiden Ligen U21A und 1. Liga nach den ersten Trainings für Sie aus?
Die Resultate des X-Cups gegen fünf U21-Teams zeigten, dass wir mit den besten U21A-Teams mithalten können. Die filigranen Stocktechniker sind sicher in der U21A zu finden, die 1. Liga hingegen und Schüpbach insbesondere spielen härter auf den Körper. Dies ist eine der Stärken dieses Teams. Zudem kennt man sich sehr gut, so hat die Annäherung an ein neues System schnell geklappt. Die Mannschaft hat Potenzial.
Wo führt Ihr Weg mit Schüpbach hin?
Schüpbach spielt seit Jahren unter den ersten vier der 1. Liga. Dies ist weiterhin unser Anspruch, auch wenn die aktuelle Kaderbreite klein ist. Deshalb ist mir sehr wichtig, die Zusammenarbeit mit Juniorenteams zu fördern, da sehe ich noch grosses Optimierungspotenzial. Ich bin nicht nach Schüpbach gekommen, um nur für eine Saison zu planen, und da ist ein guter Austausch zwischen der ersten Mannschaft und speziell dem U21-Team der Schlüssel.
Erstes Spiel: Baden-Birmensdorf – Schüpbach, Freitag, 11. September, 20.30 Uhr, Chur. Erstes Heimspiel: Schüpbach – Waldenburg, Sonntag, 20. September, 17.00 Uhr, Ballsporthalle, Zollbrück. Kader 2020/ 2021: Tor: T. Lüthi, F. Megert. Verteidigung: S. Dolder, M. Mosimann, D. Schärer, B. Sommer, A. Stucki, M. Fankhauser, L. Wüthrich Stürmer: N. Müller, P. Rüegsegger, M. Schöpfer, T. Steffen, M. Wälchli, F. Stettler, N.Grossenbacher, D. Aeschbacher, M. Wüth-rich (Captain), N. Nyffenegger, S. Kohler, M. Hofer. Trainer: Michael Tanner; Assistenztrainer: Ivan Hofer, Thomas Gerber. Zuzüge: L. Wüthrich (U21 Schüpbach), M. Tanner (Trainer), I. Hofer (Trainer). Abgänge: M. Löffel, M. Arm, P. Bättig, K. Wüthrich, K. Zürcher, Y. Etter, B. Schenkel (bleibt wahrscheinlich mit Doppellizenz).