Sie schaffen spezielle Momente

Sie schaffen spezielle Momente
Dank der Aufnahmetechnik, mit der mehrere Blitze das Objekt erhellen, sticht dieses sofort ins Auge. / Bild: zvg
Langnau: Bis Ende Jahr findet in der Jakob-Galerie im Ilfis­stadion eine Fotoausstellung statt. Zu sehen gibt es Werke der beiden Fotokünstler Severin Jakob und Markus Bertschi.

Bei einer Garage hält eine überdimensionale Hand einen VW-Käfer auf einem Gestell. Entdeckt hat ihn Severin Jakob im Entlebuch.

Maskottchen Teddy sitzt draussen auf einem Gartenstuhl. Die Wirtsleute sind drinnen am Putzen. Aus Jux sagt der Wirt zu seiner Frau: «Bring ihm doch wenigstens ein Bier!» Nun steht tatsächlich ein Glas Bier auf dem Tisch vor dem grossen Teddybären. Gesehen und erlebt hat diese Szene Markus Bertschi.

Spezielle Objekte

Die Bilder der beiden Berufsfotografen zeigen aussergewöhnliche Objekte, die wirklich existieren. Es braucht aber das geübte Auge, um diese zu sehen. Die Idee, solche Dinge festzuhalten, geisterte schon länger in den Köpfen von Severin Jakob und Markus Bertschi herum. Wegen der Auftragslücken in der Zeit des Lockdowns machten sie sich auf die Suche nach solchen Objekten. Sie fuhren mit ihrer Ausrüstung in ländliche Gegenden und hielten Ausschau. An manchen Orten war nichts zu sehen, an anderen wurden sie oft fündig.

Spezielle Aufnahmetechnik

Ihr Ziel war es, diesen Dingen mit einer speziellen Aufnahmetechnik eine Bühne zu geben und sie ins Zentrum zu stellen. Mit mehreren Blitzen beleuchteten sie die Objekte und nahmen gleichzeitig Tageslicht weg. Daher meint man, die Bilder seien in der Dämmerung aufgenommen worden. Die Umgebung bleibt dunkel, während die Objekte hell erleuchtet sind. So kommen sie effektvoll zur Geltung. Die zwei Fotografen erfreuten sich bei den Aufnahmen an der Kreativität der Leute und genossen es, in ihrem Beruf einmal zur Entspannung tätig sein zu dürfen.

Spezielle Wedel

An einer Strasse stehen eine grosse und eine kleine künstliche Palme. Ihre Wedel sehen aus wie überdimensionierte Vogelfedern. Auf der Hecke bei der Hunde- und Katzenpension prangt ein riesiger farbiger Gockel.  In den Steinen vor der Hecke kriechen hellbraune Schnecken mit dunkelbraunen Häuschen. Auf der Mauer an der Strasse sitzt eine Ritterfigur in Rüstung mit einer Fahne in der rechten Hand. Unter dem linken Arm hält sie den Briefkasten von Paul Ritter. Eine kurze Treppe führt zur Wohnungstür hinauf. Auf der kleinen Wiese vor dem Haus steht eine ausgediente vierplätzige Gondel eines Sesselliftes mit klappbarem Bügel und durchsichtigem Verdeck. Ein grosser blauer Elefant ziert neben der Hecke den Eingang zur Minigolfanlage. Von der Strasse aus ist er von weitem sichtbar.

10.09.2020 :: Sylvia Ammann (sal)