Polizei und Armee wollen üben

Kanton Bern: Um die Unterstützung ziviler Behörden im Krisenfall zu üben, findet vom 28. Juni bis 2. Juli 2021 eine praktische Verbundsübung der Polizei mit der Armee statt.

Die Sicherheitsverbundsübung 2014 (SVU 14) befasste sich mit dem Szenario einer Pandemie und einer Strommangellage. «Daraus konnten wichtige Erkenntnisse und Lehren gewonnen werden, die für die gegenwärtige Corona-Pandemie sehr hilfreich sind», schreibt die kantonale Sicherheitsdirektion in einer Mitteilung. Letztes Jahr sei überprüft worden, wie die Schweiz eine länger andauernde Terrorbedrohung bewältigen könne. Dabei sei in einer Stabsübung getestet worden, wie die Krisenführungsorgane von Bund, Kantonen und Dritten zusammenarbeiten, wie sie ihre Massnahmen koordinieren, ob sie rasch einsatzbereit und durchhaltefähig sind sowie über ein konsolidiertes und aktuelles Lagebild verfügen. «Die Übung zeigte unter anderem auf, dass die Durchhaltefähigkeit der Polizei bei der hohen Belastung einer andauernden Terrorlage begrenzt ist, und dass die Polizei für den Schutz lebenswichtiger Infrastrukturen durch die Armee wirksam entlastet werden kann», hält die Sicherheitsdirektin fest.

Kritische Infrastrukturen schützen

Die Erkenntnisse der letzten Übung sollen durch eine Verbundsübung der Polizei mit der Armee in der Bundesstadt und Umgebung weiter vertieft werden. Die Übung Fides («Vertrauen») ist vom 28. Juni bis 2. Juli 2021 geplant. Es sei vorgesehen, dass die Armee vor die Aufgabe gestellt werde, wichtige und für das Funktionieren des öffentlichen Lebens kritische Infrastrukturen zu schützen, steht in der Medienmitteilung. Deren Bewachung oder Überwachung solle konkret und detailliert vor Ort geplant und teilweise praktisch umgesetzt werden. «Im Vordergrund stehen dabei beispielsweise für die Lebensmittelversorgung wichtige Verteilzentren, bedeutende Verkehrsinfrastrukturen wie Tunnel, Brücken und Viadukte, Rechenzentren der Energieversorgung und der Verkehrsführung sowie wichtige Regierungsanlagen.» Möglicher Gegenstand der Übung könne zudem die Unterstützung der Polizei beim Botschaftsschutz sein. Das konkrete Übungsszenario legt die Sicherheitsdirektion gemeinsam mit der Armee fest.

03.09.2020 :: pd