Sörenberg: 2019 musste die Biosphäre Markt AG einen Rückgang verbuchen. Der Geschäftsleiter Thomas Röösli kündigte Massnahmen an. Ein Experte gab Denkanstösse.
«Corona hat Einfluss auf das Konsumverhalten», eröffnete Verwaltungsratspräsident Jan Arnet letzte Woche die Generalversammlung der Biosphäre Markt AG im Hotel Rischli, Sörenberg. Ob die Echt-Entlebuch-Produzenten die Situation zu ihren Gunsten nutzen können, werde sich in den Zahlen der nächsten Jahre zeigen. Vorerst hiess es nun, das 2019 abzuschliessen, das noch beeinflusst war von personellen Änderungen im Jahr 2018. «Negativ zu Buche schlug auch, dass Coop die Eigenmarke Heumilch wieder aus dem Regal genommen hat», erklärte René Epp, Leiter Marketing und Produktmanagement.
Luzerner Markt in Frage gestellt
Thomas Röösli, seit Herbst 2018 Geschäftsleiter, erläuterte den Jahresverlust und kündigte Massnahmen an. Die Teilnahme am Luzerner Wochenmarkt sei leider in Frage gestellt, da dieser noch immer rote Zahlen schreibe. Im Projekt der regionalen Entwicklung (PRE) wurden bisher rund 60 Prozent der geplanten Projekte abgeschlossen und durch Bund und Kanton finanziell unterstützt. Um mehr Zeit für die Umsetzung der restlichen Projekte zu erhalten, wurde die Verlängerung der Projektdauer um ein Jahr auf Ende 2023 beantragt. Die fast vollzählig anwesenden Aktionäre genehmigten den Jahresbericht, die Jahresrechnung und entlasteten die Verantwortlichen einstimmig in allen Punkten.
Welches sind die Erfolgsfaktoren?
Hardy Wey aus Entlebuch, Mitglied der Geschäftsleitung der Käsehandelsfirma Inter-Cheese AG in Beromünster, ging nun der Frage nach, welches die Erfolgsfaktoren bei der Käsevermarktung im In- und Ausland sind. Er gab den Produzenten einige Denkanstösse mit, beschied der Biosphäre Markt AG jedoch eine hohe Professionalität. Er sei überzeugt davon, dass nach der aktuellen Tendenz «Geiz ist geil» in wenigen Jahren «Kundenservice» das wichtigste Thema bei Verkaufsverhandlungen sei, und dafür sei die Vermarktungsplattform bestens aufgestellt.