Ortsplanung ist auf neustem Stand

Trachselwald: Bereits im April hätte die Ortsplanungsrevision verabschiedet werden sollen. Sie bildete nun das Hauptgeschäft an der Sommer-Versammlung.

Für ausnahmslos alle Akteure und Teilnehmer war die von den Corona-Massnahmen geprägte Gemeindeversammlung in Chramershus ein ungewohntes Ereignis. Da waren zum einen die Hinweise beim Eingang zum Versammlungsraum, das bereitgestellte Desinfektionsmittel und die vorhandenen Schutzmasken, zum andern die mit einem Zettel versehenen nummerierten Sitzplätze. Darauf hatten die Versammlungsteilnehmer ihre Kontaktdaten zu notieren, um eine allfällige Infektionskette nachverfolgen zu können. Sie haben die Corona-Auflagen beispielhaft erfüllt, die Behörden von Trachselwald.

Keine zusätzlichen Bauzonen

Um es gleich vorweg zu nehmen, auch die traktandierten Geschäfte waren gründlich vorbereitet und wurden ausführlich erklärt. Das wohl komplexeste Geschäft bildete die Genehmigung der Ortsplanungsrevision, bestehend aus dem Zonenplan Siedlung, dem Zonenplan Landschaft, dem Zonenplan Gewässerräume und Gefahren sowie dem Baureglement. Es ging darum, die aus dem Jahr 2000 stammende und verschiedentlich teilrevidierte Ortsplanung insgesamt zu erneuern und den gesetzlichen Vorgaben anzupassen. Aufgrund des noch vorhandenen eingezonten Baulandes und der vom Kanton zugestandenen Wachstumsrate von zwei Prozent ergab sich kein Bedarf für zusätzliche Bauzonen. Dafür wurden verschiedene kleine Umzonungen und Anpassungen vorgenommen. 

Die meisten an der Versammlung gestellten Fragen betrafen den Zonenplan Gewässerräume. So gaben unklare Plangrundlagen des Kantons und ungeklärte Vollzugs- und Kontrollmassnahmen bei Strassenparzellen oder Hausgärten, die an Gewässerräume angrenzen, zu reden. Schlussendlich konnten aber alle Unklarheiten vom anwesenden Raumplaner Thomas Frei von Georegio und der dossiersicheren Gemeindepräsidentin Kathrin Scheidegger beseitigt werden.

Erfreulicher Rechnungsabschluss

Ein wichtiges Traktandum bildete auch die Genehmigung der Gemeinderechnung 2019. Gemeindeschreiber und Finanzverwalter Niklaus Meister konnte einen Ertragsüberschuss von rund 77’500 Franken im Gesamthaushalt präsentieren. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von rund 182’000 Franken. Der Rechnung wie auch den übrigen traktandierten Geschäften wurde oppositionslos zugestimmt.

Matthias Moser tritt zurück

Bei den Berichten der einzelnen Ressortvorsteher war zu vernehmen, dass Gemeinderat Matthias Moser per Ende Jahr aus zeitlichen Gründen von seinem Amt zurücktreten wird. Im Ressort Bildung befasse sich – so Gemeinderat Martin Hunziker – eine Arbeitsgruppe mit der Auslagerung der Oberstufe der Schule Heimisbach/Trachselwald ab Sommer 2021 nach Sumiswald. Weitere Details würden am Informationsabend vom 23. Oktober bekanntgegeben. Von der Kommission Umwelt, berichtete Matthias Moser, werde ein neues Reglement erarbeitet, das mit teilweise neuen Entsorgungskonzepten aufwarten werde. Nach zwei Stunden waren alle Geschäfte abgewickelt und die Versammlungsteilnehmer verliessen den Saal ruhig und geordnet über zwei Ausgänge. Zweifelsohne dachten auf dem Heimweg einige über das Schlusswort der Präsidentin nach: «Corona hat uns gelehrt, was im Leben wirklich wichtig ist: Familie, Freunde, Gesundheit.»

25.06.2020 :: Max Sterchi (mss)