Absagen reissen Loch in die Kasse

Lützelflüh: Weil seit dem 8. März keine Anlässe mehr stattfanden und keine Räume vermietet werden konnten, muss die Kulturmühle die finanziellen Mittel anderweitig auftreiben.

Drei Konzerte, eine Ausstellung, der Mühletag sowie rund 30 Anlässe wie Klassenlager, Hochzeits- und Geburtstagsfeiern, die in der Kulturmühle Lützelflüh hätten stattfinden sollen, mussten wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Das reisst ein Loch in die Kasse sowohl der Stiftung, welche das Gebäude unterhält und vermietet, wie auch des Vereins, der die Anlässe organisiert. «Uns fehlen Einnahmen von rund 35’000 Franken», sagt Monika Gfeller, Geschäftsleiterin der Kulturmühle. Dieser Ausfall wiege umso schwerer, als nun bis Mitte September im Kulturbereich Sommerpause herrsche. Die Möglichkeit, kurzfristig Veranstaltungen auf die Beine zu stellen, hätten sie verworfen. «Zum einen bleibt die Lage, was überhaupt möglich ist, unsicher und Veranstaltungen hätten nicht kostendeckend durchgeführt werden können. Zum andern sind die Räume an passenden Daten bereits besetzt», erklärt Monika Gfeller. Was nun wieder anlaufe, sei die Vermietung der Räume. So finde Ende Juni die erste Hochzeit statt. 

Trotz allem zuversichtlich

Die Stiftung und der Verein haben beim Kanton ein Gesuch eingereicht für eine Ertragsausfallentschädigung. «Eine Antwort steht noch aus, aber ich rechne mit einem Betrag von ungefähr 50 Prozent der fehlenden Einnahmen», sagt die Geschäftsleiterin. Für ihr 30-Prozent-Pensum sowie die Hauswartin ist bereits Kurzarbeit bewilligt worden. «Um die noch fehlenden Mittel aufzutreiben, haben wir ein Crowdfounding über die Plattform Lokalhelden der Raiffeisenbank aufgezogen. Zudem hoffen wir auf Spenden.» 

Monika Gfeller ist zuversichtlich, dass die Kulturmühle die Krise auf diese Weise überstehen wird, vorausgesetzt allerdings, dass ab September wieder Normalbetrieb herrscht. «Wenn nicht, wird es schwierig.» So würden verschiedene Investitionen anstehen wie die Sanierung von Dächern und der Ersatz der Heizung. Beide Vorhaben müssten sie dieses oder spätestens nächstes Jahr realisieren können.

18.06.2020 :: Silvia Wullschläger (sws)