Eigenes Haus für den Tigers-Nachwuchs

Eigenes Haus für den Tigers-Nachwuchs
Das Haus am Verladeplatz 6 wird für eine Wohngemeinschaft für zwölf auswärtige Jungtalente totalsaniert / Bild: zvg
SCL Tigers: Mit dem «House of Young Tigers», einer Unterkunft für auswärtige Eishockey-Junioren, will die Nachwuchsabteilung die Attraktivität von Langnau als Spielort steigern.

Der Nachwuchs der SCL Tigers bekommt ab nächster Saison mehr Platz. Dies nicht auf dem Eisfeld, sondern im privaten Bereich: Die SCL Young Tigers lancieren ab Saisonstart eine betreute Wohngemeinschaft für zwölf Spieler in einem eigenen Haus. «Die Zimmer werden sehr grosszügig sein. Ausserdem gibt es einen Aufenthaltsraum mit Küche und Terrasse und drei Freizeiträume», erzählt der Geschäftsführer der SCL Young Tigers, Jürg Aeschbach. Dazu komme eine abgetrennte Wohnung für die Gasteltern, welche die minderjährigen Nachwuchsspieler betreuen werden. Zurzeit wird das Haus am Verladeplatz 6 einer Totalsanierung unterzogen. Bis Mitte Juli sollten die Arbeiten abgeschlossen sein. «Das Haus ist innen im Moment komplett ausgehöhlt. Es wird alles so gestaltet, wie es für unsere Zwecke am praktischsten ist», führt Jürg Aeschbach aus. Die Idee zum «House of Young Tigers» sei ihm vor etwa einem halben Jahr gekommen, als er durch die Emmental4you AG von der Immobilie erfahren habe. Es entstand eine Zusammenarbeit zwischen dem Liegenschafts- und Verwaltungsunternehmen und den SCL Young Tigers. Ein Vorteil dabei: Der Co-Inhaber der Firma, Martin Gerber, ist zugleich auch Headcoach bei den Young Tigers. «Die Totalsanierung geht komplett auf Kosten der Emmental4you AG, die SCL Young Tigers sind lediglich Mieter», berichtet Aeschbach. 


Miete ist Sache der Eltern

Die Idee der betreuten Wohngemeinschaft ist nicht neu: Bis jetzt haben zwei miteinander verbundene Wohnungen acht auswärtigen Spielern Platz geboten. Auch die Gasteltern waren in dieser Wohnung zu Hause. «Was sich durch das WG-Haus ändert, sind in erster Linie die Platzverhältnisse», so Jürg Aeschbach. Vor allem die fünf Bäder im Haus, seien eine Verbesserung der Wohnsituation. Ein weiterer Vorteil sei die tiefere Miete, welche die Eltern der Spieler zusammen mit einem Beitrag zum Betreuungspaket inklusive Mahlzeiten bezahlen. «Wir wollen mit dem Haus nichts verdienen, im Gegenteil, wir wollen es den Familien so günstig wie möglich anbieten. Die Kosten sollen aber gedeckt sein», berichtet der Geschäftsführer der Nachwuchsabteilung. Doch nicht nur für die Bewohner des Hauses, auch für den Eishockeyclub soll das «House of Young Tigers» Gutes mit sich bringen. 


Betreute WG soll Talente anziehen

Der Konkurrenzkampf um talentierten Nachwuchs sei gross, erklärt Jürg Aeschbach. Weil Langnau mit der Infrastruktur von nur einem Eisfeld nicht unbedingt punkten könne, würden die SCL Young Tigers mit dem neuen Haus unter anderem auf den Wohlfühlfaktor setzen. «Ein Haus, in dem die Jungs optimal betreut werden und mit ihren Kollegen zusammen wohnen können, ist sicher ein wichtiger Punkt für die Entscheidungsfindung der Jugendlichen», so der Geschäftsführer der SCL Young Tigers. Auch für die Eltern sei es wichtig zu sehen, dass ihr Kind in Langnau in guten Händen ist. «Immerhin ist es für die meisten das erste Mal, dass ihr Kind von Zuhause fort geht», weiss Jürg Aeschbach. Das gemeinschaftliche Wohnen in Langnau könne sich für auswärtige Spieler auch auf die sportliche Leistung auswirken, erklärt Jürg Aeschbach: «Die Jungs verlieren keine Zeit mit Herumreisen, wenn sie im House of Young Tigers wohnen. Das heisst, die Regenera-tionszeit, die für das Training sehr wichtig ist, kommt nicht zu kurz.»

Das fertige Haus soll dann mit einem «Tag der offenen Tür» gefeiert werden. Entweder wie geplant noch vor den Sommerferien oder – wenn solche Anlässe weiterhin nicht erlaubt sind – im Herbst. Ob mit oder ohne Feierlichkeiten: Die Freude über das WG-Haus bleibt bei Aeschbach sowie bei den zukünftigen Bewohnern ungetrübt. 


Ersteinrichtung fehlt noch

Doch etwas fehlt den SCL Young Tigers noch: «Die Ersteinrichtung haben wir noch nicht beisammen. Je zwölf Betten und Schreibtische, Sofas für die Freizeiträume und so weiter fehlen noch. Die Einrichtung soll ja lange halten, also brauchen wir da auch hochwertige Sachen». Die Nachwuchsabteilung ist daher auf der Suche nach Unterstützung. Sei dies in Form eines Betrages oder der Spende eines neuwertigen Möbelstückes. «Die Tigers werden dafür natürlich auch gerne wieder etwas zurückgeben!», sagt Jürg Aeschbach.

28.05.2020 :: Jana Wyss (wjk)