Golfen ohne Kontakt zur Fahnenstange

Golfen ohne Kontakt zur Fahnenstange
Der Golfplatz Flühli-Sörenberg wäre schon seit Wochen bereit gewesen – am Montag war nun Saisonstart. / Bild: zvg
Golf: Seit Montag ist das Golfen nun offiziell wieder erlaubt. Auf den Golfplätzen Flühli-Sörenberg und Oberburg wäre man dank des guten Wetters schon längst bereit gewesen.

«Wir wollten Mitte März bereits eröffnen, es war schon alles kommuniziert – aber dann kam Corona», erinnert sich Sarah Zihlmann, Co-Leiterin der Anlage des Golfklubs Flühli-Sörenberg. Nun fehlen den Golfplatzbetreibern fast zwei Monate Einnahmen. «Zu tun hatten wir dennoch mehr als genug. Wir mussten uns um unseren Platz kümmern, denn das Gras wuchs genauso weiter. Zudem hatten wir einige Arbeit mit den Vorbereitungen zur Umsetzung der geforderten Hygienemassnahmen zur Wiedereröffnung», erklärt Zihlmann. Was den Restaurant-Betrieb anbelangt, sei es sogar noch etwas komplizierter, denn eine ihrer Mitarbeiterinnen sei Anfang der Krise in ihr Heimatland gereist und könne jetzt noch nicht in die Schweiz zurückkehren. «Auch im Restaurant gab es viel zu tun: Die Tische auseinanderstellen, Abstands- und Hygieneregeln beachten und sich vorbereiten auf die Gäste». 


Die Fahne nicht berühren

«Auf dem Platz galt es, einige Zusatz-Aufgaben zu erledigen, bevor am Montag die ersten Spieler auf dem Rasen standen», erklärt Sarah Zihlmann: «Die Golfer müssen sich zwingend bei den jeweiligen Golfklubs registrieren lassen, damit man nachvollziehen kann, wer wann wo gespielt hat. Die Garderoben dürfen nicht geöffnet werden, somit müssen die Golfer schon entsprechend angezogen auf Platz erscheinen.» Auch auf dem Kurs gelten spezielle Vorschriften: «Der Abstand zwischen den Personen muss gewahrt bleiben, auch dürfen die Gruppen nicht zu gross sein. Was nun auch nicht mehr geht, ist die Fahne zu berühren», zählt Zihlmann ein paar von den Regeln auf, die schweizweit für alle Klubs gelten. Weiter dürften die Klubs aus hygienischen Gründen auch keine «Score-Karte» aushändigen, das heisst, die Golfer dürfen spielen, einfach ohne offiziell ihre Punkte aufzuschreiben. 


Die Leute wollen spielen

Dass die Leute spielen wollen, bestätigt Bert Ulrich, Golflehrer in Flühli: «Die Golfer sind ‹giggerig›, auf den Platz zu kommen. Bevor sie eine Bewegung falsch ausüben, und die dann zur Gewohnheit wird, wollen sie Anfang Saison ein paar Lektionen, damit der Schwung im Schlag wieder stimmt». Mit dem Abstand halten hätte er gegenüber seinen Schülern kein Problem: «Der Schläger beträgt ja schon gut einen Meter, dann noch die Armlänge und eine gute Portion Sicherheitsabstand, um weder Schläger noch Ball an den Kopf zu kriegen. Ich hatte schon vor Corona gut zwei Meter Distanz». Anders sei jetzt natürlich die Grösse der Klasse, erklärt Ulrich weiter. Statt auf Gruppenunterricht setze er vermehrt auf den Einzelunterricht. Derzeit würde er mit seinen Schülern nicht den ganzen Golfcourse absolvieren, sondern eher stationär an der Technik beim Putten feilen. «Armkorrekturen mit Körperkontakt gibt es im Moment auch keine», erklärt der Golflehrer. Er würde mit Hilfe der Videoanalyse, die er zum Glück auch schon vorher vereinzelt eingesetzt habe, den Schülern zeigen, wo die Fehlhaltung beginne. Bert Ulrich: «Es herrschen fast normale Golfbedingungen, einfach mit noch ein bisschen mehr Abstand». 

Einzig bei den Turnieren weiss man noch nicht genau wie es weitergeht, sowohl bei den Amateuren wie auch bei den Profis. Bei den Profis ist beispielsweise die European Tour bis im August abgesagt

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