Ohne Fest gibts ein Loch in der Kasse

Freimettigen/Mirchel: Wie beim EHC Brandis (siehe Hauptartikel) drohen auch bei Mirchel und Freimettigen finanzielle Engpässe. Ein Dorffest wurde abgesagt, das andere vorerst verschoben.

Der Vorstand des SC Freimettigen hat entschieden, das Dorffest vom 23. bis 25. Juli abzusagen. «Schade, denn wir hätten auch unser 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Aber die Gesundheit der Beteiligten und Besucher geht vor; die Jubiläumsfeier lässt sich ja nachholen», sagt Präsident Adrian Dällenbach. Die finanzielle Einbusse sei jedoch gross, die Einnahmen aus dem Fest machten rund einen Drittel des Budgets aus. Dazu komme, dass manche Sponsoren vom Lockdown stark betroffen seien und ihre Beiträge nicht mehr zahlen könnten. «Das verstehen wir natürlich und haben dies im Budget berücksichtigt», erklärt Adrian Dällenbach. Es sei klar, dass Anstrengungen unternommen werden müssten, um mit beiden Teams (2. und 3. Liga) in die nächste Saison starten zu können. «Als Sofortmassnahme haben wir nun Kürzungen vorgenommen. Das sind kleinere Posten wie der Verzicht auf die Trainingslager.» Parallel dazu hätten sie den Sportfonds um Unterstützung angefragt. Weitere Aktionen würden folgen, so der Präsident. Es seien in beiden Teams Arbeitsgruppen gebildet worden, die nun Ideen sammelten. 

Mirchel wartet noch zu

Mit der Absage seines Frühlingsfestes – es wäre dies das erste Mal – wartet der EHC Mirchel noch ab. Vorerst wurde der Anlass auf den 14. und 15. August verschoben. «Am 27. Mai wird der Bundesrat wohl informieren, ob und unter welchen Bedingungen Anlässe über 1000 Personen durchgeführt werden können», nennt Klubpräsident Hansueli Winzenried den Grund. Die Chancen, dass das Fest stattfinde, stünden aber nicht allzu gut. «Das Distanzhalten etwa könnten wir unmöglich umsetzen.» Bei einer Absage fehle in der Klubkasse ein hoher fünfstelliger Betrag, so der Präsident. «Zudem fallen auch andere Einnahmen weg, sei es von Sponsoren oder von Anlässen wie dem Frauenlauf, wo wir jeweils geholfen haben.» Ein konkreter Plan, wie die fehlenden Finanzen aufgetrieben werden könnten, bestehe noch nicht. Denkbar seien Darlehen von Privatpersonen und spezielle Aktionen.

14.05.2020 :: Silvia Wullschläger (sws)