«Mein Können ist wichtiger als Worte»

«Mein Können ist wichtiger als Worte»
Time-Out mit Remo Schlapbach, EHC Mirchel:

Remo Schlapbach, Sie waren auf dem Weg Richtung Eishockey-profi-Karriere, wieso hat das nicht geklappt?

Nach meiner Junioren-Zeit bei den Young Tigers hatte ich 2012/2013 die Möglichkeit zu Ajoje in die NLB zu gehen, dort hatte ich eine gute Saison und durfte dann wieder zurück zur ersten Mannschaft der SCL Tigers, die auch ins B abgestiegen waren. Als die Tigers wieder ins A aufstiegen, mussten leider die meisten Jungen, so wie ich, erfahreneren Spielern Platz machen. Weil ich nicht nochmals zu Ajoje ins B wollte, habe ich mich schweren Herzens gegen die Profi-Karriere entschieden.
Ich habe dann noch ein paar
Saisons in der ersten Liga und der
MySports League verbracht.



Wie geht es denn Ihnen jetzt, nach ein paar Saisons Abstand? Zum Glück war mir schon in jungen Jahren wichtig, nicht alles nur aufs Eishockey zu setzen, sondern auch noch das Gymnasium zu beenden. So konnte ich an die Uni und habe eine Arbeit gefunden. Sportlich war es alles andere als einfach. Ich habe etwa zwei Jahre gebraucht, bis ich mich damit
abgefunden hatte, dass das Eis-hockey nur noch eine Nebenrolle spielt.



Sie stürmen nun seit dieser -Saison für den EHC Mirchel und spielen also Eishockey als -Hobby, wie ist das für Sie?

Zum EHC Mirchel bin ich durch Pascal Zürcher gekommen, den ich von früher kannte. Der sportliche Ehrgeiz, gewinnen zu wollen, ist immer noch hier. Ich bin aber auch happy, lassen sich Trainings und Spiele mit der Arbeit bei der UBS in Langnau und Grosshöchstetten vereinbaren. Ich habe nach wie vor grosse Freude, wenn es mit der Linie aufgeht und wir gut spielen. Andererseits ist es in der 2. Liga auch toll, so viele verschiede Spielertypen miteinander in einem Team zu haben.



Welche Rolle haben Sie bei -Mirchel? 

Ich bin eher ein ruhiger Typ und möchte auf dem Eis durch meine Leistungen auffallen, nicht durch meine Worte. Ich wäre gerne der Spieler, der mit seiner Linie für den Unterschied sorgt.



Und was ist dieser Unterschied?

Endlich einmal mit Mirchel Meister zu werden.

TIME-OUT
In der 2. Liga wird um jeden Puck -gekämpft. Die «Wochen-Zeitung»
stellt in den nächsten Ausgaben jeweils einen der Spieler der regio-
nalen Mannschaften (Mirchel, Brandis und Freimettigen) vor.
20.02.2020 :: Olivia Portmann (opk)