Dorfbevölkerung kämpft mit einer Petition für «ihr» Bahnwägli

Dorfbevölkerung kämpft mit einer Petition für «ihr» Bahnwägli
Trubschachen: Mit einer Petition wehrt sich die Bevölkerung gegen die Schliessung des Bahnwäglis. Mit dem Bau eines Holzstegs bietet nun der Gemeinderat eine neue Option an.

Das rund 100 Meter lange Bahnwägli führt mit einem kleinen Steg über die Trueb vom Bahnhofplatz den Gleisen entlang Richtung Dorfstrasse. Der Fussweg wird als Verbindung rege benützt, um nicht den Umweg über die vielbefahrene Hauptstrasse machen zu müssen.

An der Gemeindeversammlung vergangenen Dezember informierte der Gemeinderat, dass diese Fussgängerverbindung saniert werden müsse – Kostenpunkt: 110’000 Franken. «Der Vorschlag des Gemeinderates, das Bahnwägli aus Kostengründen zu schliessen, stiess bei einigen Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf Unverständnis. Vor allem, da der Rückbau der Anlage hohe Kosten von etwa 50’000 Franken bedeuten würden», sagt Christian Wüthrich. Er entschloss sich, eine Petition zum Erhalt des Fussweges zu lancieren und fand breite Unterstützung in der Dorfbevölkerung.



Sicherer Schulweg

Gemeinsam mit Helfern ist es Christian Wüthrich gelungen, innerhalb von vier Wochen 588 Unterschriften zu sammeln. «Das beweist das Bedürfnis der Bevölkerung nach dieser Verbindung. Nicht nur Einheimische haben unterzeichnet, sondern zum Beispiel auch Mitarbeitende der Seilerei Jakob und anderen umliegenden Firmen, die den Weg schätzen.»

Die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler des Dorfschulhauses sei aber das grösste Anliegen der Petitionäre, hält Christian Wüthrich fest. Der geplante Steg, welcher künftig die Himmelhausmatte über die Trueb mit dem Gebiet Untere Säge verbinden wird, sei laut Christian Wüthrich keine Alternative: «Wir haben nichts gegen diese neue Brücke einzuwenden, aber für die Fussgänger bedeutet es einen Umweg. Wenn die Bahnschranke geschlossen ist, kann es zusätzlich zu Wartezeiten von gut fünf Minuten kommen.»

Am Montag überreichte Christian Wüthrich, begleitet von einigen Mitpetitionären, dem Gemeindepräsidenten Beat Fuhrer die Unterschriften. Dieser versprach, dass das Anliegen ernstgenommen und im Gemeinderat behandelt werde. Und – es sei noch nichts entschieden. «Als ich erfuhr, dass bereits auf unsere Vorinformation zu einer möglichen Schliessung des Bahnwäglis eine Petition gestartet wurde, war ich überrascht. Das Engagement aus der Bevölkerung freut mich; sie sind damit herzlich willkommen», sagte der Gemeindepräsident.



Das Thema zieht weitere Kreise

Mittlerweile habe das Thema weitere Kreise gezogen, zum Beispiel in Richtung Trub. «Die Zimmerei Hirschi hat uns angeboten, im Sinne einer Lehrlingsarbeit eine Holzbrücke aus Trubschacher-Holz zu erstellen. Die Gemeinde hätte in diesem Fall nur die Kosten der Sanierung der Widerlager zu tragen.» Mit diesem Angebot stünde nun zu den Varianten Sanierung oder Rückbau eine dritte Option zur Debatte. «Natürlich unterstützt die nun eingereichte Petition diese dritte Möglichkeit», liess Beat Fuhrer durchblicken.

06.02.2020 :: Veruschka Jonutis (vjo)