Kampfwahl ums Präsidium

Kampfwahl ums Präsidium
Arni: Der Saal des «Rössli» war bis auf den letzten Platz besetzt. 124 Stimmbürger und Stimmbürgerinnen warteten gespannt auf das Traktandum Wahlen. Sie warteten nicht umsonst

Kurt Rothenbühler tritt nach zwölf Jahren als Gemeindepräsident auf Ende Jahr zurück. Dass es zu einer Kampfwahl um den Sitz des Gemeindepräsidenten kommen würde, war allen, welche die «Dorf Nachrichten» intensiv studiert hatten, klar. Da war einerseits der seit sieben Jahren im Gemeinderat tätige Peter Studer und andererseits der Quereinsteiger und Feuerwehrfachmann Simon Hertig. Während Studer, der Aussendienstmitarbeiter, seine Erfahrung im Gemeinderat und als langjähriger Präsident des Schwingklubs Münsingen ins Feld führte, setzte der Landwirt Hertig auf seine mehrjährige Tätigkeit als Verbandsratspräsident der Feuerwehr Regio Gumm.



Zwei Wahlgänge nötig 

Es kam aber noch heftiger: Während der Versammlung wurde von einem Stimmbürger der im Bauernverband tätige Landwirt Simon Liechti portiert. Es kam zu einer geheimen Wahl, die Zettel wurden ausgeteilt, wieder eingesammelt und Rothenbühler verkündete das knappe Resultat: Studer 41 Stimmen, Hertig 39 Stimmen und Liechti 36 Stimmen. Es folgte der zweite Wahlgang, nun ohne Simon Liechti. Das gleiche Prozedere, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger waren gefordert, und dann verkündete Rothenbühler das Resultat: «Gewählt ist mit 61 Stimmen Simon Hertig.» Peter Studer unterlag mit 55 Stimmen. Für den abtretenden Gemeinderat Martin Stettler wurde einstimmig Daniel Hirschi gewählt.

Das Budget basiert auf einer Steueranlage von 1,64 Einheiten und einer Liegenschaftsteuer von 1,2 Promille des amtlichen Werts. Es schliesst bei einem Gesamtaufwand von rund 5,76 Millionen Franken mit einen Aufwandüberschuss von knapp 234’000 Franken ab. Das Minus wird aus dem vorhandenen Eigenkapital finanziert, das bei Rechnungsabschluss 2019 einen Bestand von rund 983’800 Franken aufweisen wird. Im Jahr 2020 sind Investitionen von insgesamt 586’000 Franken geplant. Dazu gehören die Sanierung der WC-Anlagen im alten Schulhaus, die Einfahrt der Arnistrasse in die Kantonsstrasse in Arnisäge sowie Projekte bei der Abwasserentsorgung (GEP-Massnahmen).

Weiter wird die Spezialfinanzierung Elektrizitätsversorgung an die Arni Energie AG überführt. Das Budget 2020 wurde ohne Gegenstimme genehmigt.



Sanitäranlagen Schulhaus

Die WC-Anlagen im alten Schulhaus haben ihre Lebenszeit weit überschritten. Die Abwasserleitungen stammen zum grössten Teil aus der Bauzeit 1959. Eine Gesamtsanierung der WC-Anlagen ist unumgänglich, um die Funktion weiterhin zu gewährleisten. Die Arbeiten dauern mindestens sechs Wochen und sollen in den Sommerferien 2020 ausgeführt werden. Der Investitionskredit von 260’000  Franken wurde von den Anwesenden einstimmig genehmigt.

Am Schluss der Gemeindeversammlung wurde Kurt Rothenbühler als Anerkennung für seine langjährige Tätigkeit als Gemeinderat und Gemeindepräsident die Ehrenbürgerschaft von Arni verliehen. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger verabschiedeten ihren Präsidenten mit lang anhaltendem, stehendem Applaus.



05.12.2019 :: Markus Wehner (wmb)