Moto2-Wm2019 mit Tom Lüthi

Schräglage: Wieder hat Thomas Lüthi in der Gesamtwertung der Moto2-Weltmeisterschaft Punkte auf Leader Alex Marquez verloren. Der Spanier belegte beim Motorrad-Grand-Prix von San Marino zwar nur Platz 3, hinter Landsmann sowie dem dreifachen Saisonsieger Augusto Fernandez und dem Italiener Fabio di Giannantonio – aber vor Lüthi auf Rang 4. Der Rückstand des Emmentalers auf die WM-Spitze ist auf 38 Punkte angewachsen. Noch ist alles möglich: Bei sechs ausstehenden Rennen kann Lüthi maximal 150 Punkte holen. Und: Auch Marquez ist nicht fehlbar, hat der jüngere Bruder von Töff-Superstar Marc Marquez doch bei den letzten sechs GPs zwei Nuller geschrieben. Dennoch wird das Unterfangen WM-Titel für Lüthi zur Herkules-Aufgabe. Letztmals belegte er beim WM-Lauf in Barcelona (Sp) Mitte Juni als Zweiter einen Podestplatz, genauso wie zuvor in Losail (Q/2. Platz), Austin (USA/1.) und Mugello (It/3.). Verantwortlich für diesen Rückfall macht Lüthi den Wechsel der Hinterreifen in der Einheitsklasse Moto2 Anfang Mai. Hersteller Dunlop reagierte verspätet mit grösseren Pneus auf die neuen, stärkeren Einheitsmotoren von Triumph. Lüthi sowie Marcel Schrötter (De), sein Teamkollege bei Intact GP, gehörten zuvor zu den Führenden der zweithöchsten WM-Klasse. Seither habe man Pro-bleme mit der Abstimmung des Motorrades, gibt Lüthi in einem Interview zu. Trotzdem gelang in Misano ein Schritt vorwärts, wie Lüthis Teamchef Jürgen Lingg sagt: «Die Tendenz geht bergauf, das hat man klar gesehen. Die ersten vier Piloten waren heute einfach eine Klasse besser als alle anderen.» Lüthi selbst erklärte, dass der Rückstand auf die Spitze nicht wegen des Töffs zustande kam: «In Runde 10 habe ich eine Sekunde verloren, weil mir der Gang rausgesprungen war. Dadurch habe ich den Anschluss verloren. Sechs Runden vor Schluss habe ich nochmals versucht, eine Attacke zu starten, es kamen zwei, drei kleine Fehler dazu, weil ich viel riskiert und gekämpft habe.»

GP-Report von Misano (It)

• Das Klassement des MotoGP-Rennens: 1. Augusto Fernandez (Sp), Kalex, 25 Runden in 41:12,535 Minuten (= 153,8 km/h; 25 WM-Punkte). 2. Fabio di Giannantonio (It), Speed Up, 0,186 Sekunden zurück (20 WM-Punkte). 3. Alex Marquez (Sp), Kalex, 1,283 (16). 4. Thomas Lüthi (Sz), Kalex, 2,733 (13). 5. Sam Lowes (Gb), Kalex, 8,764 (11). 6. Brad Binder (RSA), KTM, 8,952 (10). 7. Jorge Navarro (Sp), Speed Up, 9,928 (9). 8. Xavi Vierge (Sp), Kalex, 12,844 (8). 9. Enea Bastianini (It), Kalex, 13,916 (7). 10. Lorenzo Baldassarri (It), Kalex, 15,338 (6). 11. Luca Marini (It), Kalex, 17,881 (5). 12. Jorge Martin (Sp), KTM, 20,511 (4). 13. Andrea Locatelli (It), Kalex, 21,714 (3). 14. Somkiat Chantra (Thai), Kalex, 28,673 (2). 15. Stefano Manzi (It), MV Agusta, 30,791 (1). Ferner: 18. Dominique Aegerter (Sz), MV Agusta, 32,324. - 30 Fahrer gestartet, 25 klassiert. - Schnellste Runde: Fernandez, 4. Runde in 1:38,175 Minuten (= 154,9 km/h).

• Qualifikation (= Startaufstellung), Q2:

19.09.2019 :: Werner J. Haller