Das Jodeln und die neue Tracht standen im Mittelpunkt

Das Jodeln und die neue Tracht standen im Mittelpunkt
Flühli: Der Jodlerklub Flühli scheute keinen Aufwand, um für die rund 1500 aus der ganzen Schweiz angereisten Jodler- und Alphornbläserfreunde eine heimelige Festarena einzurichten.

Das 41. Entlebucher Jodlertreffen wurde mit der Trachtenweihe des Jodlerklubs Flühli verbunden. Dass im Waldemmental viele musikalische Talente heranwachsen, bewiesen am Eröffnungsabend zwei Formationen der Musikschule Flühli-Sörenberg. Zuerst unterhielt die Schwyzerörgeligruppe (Leitung Rita Blättler) das Publikum mit volkstümlichen Klängen. Auch Sigi Bieri’s Bläserformation Jungbläch erhielt für ihre flotten Darbietungen viel Applaus. über junge Talente darf sich auch der Jodlerklub Flühli zusammen mit dem Leiter Thomas Zihlmann freuen. Bei allen Vorträgen der Flühler-Jodler brillierten nebst bestandenen Vorjutzern insbesondere junge Jodlertalente mit glockenklaren Stimmen, die von einem ausgeglichenen Chorklang hervorragend getragen wurden.

Zwei Gastformationen – der Jodlerklub Lenk und die Wildspitzjuuzer Steinerberg – zeigten einerseits die chäche Sing- und Jodlerweise der Berner Oberländer, andererseits die urschwyzer Jodelart, die stilmässig nahe beim Muothataler-Jutz anzusiedeln ist. Der Jodlerklub Flühli markierte die Entlebucher Jodlerhochburg auf eindrückliche Art und bewies seine derzeitige Hochform mit anspruchsvoller Literatur.

Eindrücklicher Gesamtchor 

Die Entlebucher Alphornbläsergruppe eröffnete mit rund 20 Mitgliedern das 41. Entlebucher Jodlertreffen am Samstag. Die prächtigen Alphorntöne wiederhallten an der von der Abendsonne beschienenen Schwändelifluh. Dann stellten sich die gegen 400 Jodlerinnen und Jodler auf und trugen unter der Leitung von Komponist Franz Stadelmann das Lied Am Morge vor, gefolgt vom Waldämme-Jutz von Thori Schnider, dirigiert von Thomas Zihlmann. «Wir sind richtig stolz», sagte der Präsident des Jodlerklubs Flühli und OK-Präsident des Anlasses, Guido Emmenegger, und hiess die grosse Besucherschar willkommen.

Nach den Konzertauftritten aller 18 Jodlergruppen in der prall gefüllten Pfarrkirche traten die Jodlerklubs und die Alphornbläser noch einmal in der Jodlerarena auf. Der Präsident der Entlebucher Jodlervereinigung, Fabian Niklaus, stellte seine prägnante Ansprache unter das Motto Tracht. Der Jodlerklub Flühli hat das Jodlertreffen aus Anlass seiner Trachtenweihe organisiert. «Ab Morgen glänzt ihr im neuen Trachtengewand. Tragt die neue Tracht mit Stolz und Respekt. Sie möge euch Motivation sein, die Tradition auch an die nächste Generation weiterzugeben», sagte Fabian Niklaus.

Feierlich und berührend

Die sonntägliche Trachtenweihe des Jodlerklubs war in den Festgottesdienst in der Jodlerarena eingebettet, dem Pfarrer Mathias Zihlmann vorstand, ein Einheimischer, der in Affoltern am Albis als Priester wirkt. Voller Stolz gestalteten die Jodler in neuer Tracht mit ihren Gesängen die Messfeier. In freier Natur erklangen die Alphornmelodien besonders feierlich. Heinz Schmid’s Bätruef, den er oft auf seiner Alp Guggenen zelebriert, sorgte für eine berührende Atmosphäre. Gemeindepräsidentin Sabine Wermelinger und Richard Huwiler, Präsident des Zentralschweizerischen Jodlerverbandes, ehrten mit Grussworten den Jodlerklub Flühli, der die Bevölkerung anschliessend zu einem Apéro einlud. Die Dorfmusikanten aus Escholzmatt-Marbach beschlossen die Festtrilogie von Flühli.

18.07.2019 :: Gody Studer (gse)