Schüpfheim: Seit zehn Jahren wird der Jugendtreff «Shelby» operativ vollumfänglich durch die Jugendlichen selber geführt. Sie lösen Konflikte und organisieren Anlässe.
Die aktuellen Chefs des «Shelby»--Teams sind Lorena Hurni, Julia Dahin-den und Flurin Wicki. Sie leiten die Sitzungen, besetzen ämtlis und halten den überblick. Im Führungsteam gibt es ausserdem zwei Hauswarte, vier Wirte und einen Kassier. Ist der Treff geöffnet, haben jeweils fünf bis sechs Jugendliche die Aufsicht und sind verantwortlich vom öffnen bis zum Schliessen der Räumlichkeiten. Insgesamt umfasst da «Shelby»-Team 42 Personen, darunter auch eine Gruppe, die einmal pro Monat einen Themenabend organisiert, von der Dekoration bis zum Essensangebot.
Ausschau nach Nachfolgern
Ins «Shelby»-Team darf, wer die Abschlussklasse besucht. Manche Mitglieder bleiben auch nach dem Schulabschluss noch einige Zeit im Team, viele jedoch nur ein Jahr, weil die Lehre oder ein Zwischenjahr ansteht. Auch die drei aktuellen Chefs halten bereits Ausschau nach Nachfolgern und haben gute Argumente, um potenzielle neue Teammitglieder zu überzeugen.
Autonome Führung
Julia Dahinden hat festgestellt, dass sie viel selbstständiger geworden ist, seit sie im Jugendtreff Verantwortung übernommen hat. Richtig belohnt fühlt sich Lorena Hurni jeweils, wenn ein organisierter Abend gut besucht ist, die Zusammenarbeit im «Shelby»-Team sei halt «richtig cool», weil jeder anpacke. Flurin Wicki erzählt stolz, dass aus dem Gewinn manchmal gemeinnützige Institutionen unterstützt werden, es sei schön, einen Anteil daran zu leisten.
Jugendarbeiter Philipp Muff, der das Konzept vor zehn Jahren als Neubeginn des Jugendtreffs gestartet hat, ist sehr zufrieden, wie der Betrieb heute läuft. Die autonome Führung des Treffs durch die Jugendlichen habe sich bewährt: «Es ist schön zu sehen, dass die Jugendlichen trotz ‹Social Media› offenbar auch heute noch ‹live› leben wollen und ich habe Hochachtung davor, wie sie den Jugendtreff selber managen.»
Auch für die Eltern sei es beruhigend zu wissen, wo sich ihre Kinder aufhalten würden. Ist das «Shelby» geöffnet, ist jeweils im Hintergrund eine Person aus dem siebenköpfigen Begleitteam anwesend, das durch Philipp Muff zusammengestellt und geschult wird.