Walkringen: Die de Ligno AG investiert in Walkringen in eine neue Zuschnitthalle mit Aufenthalts- und Schulungsraum. Bereits im Februar sollen die Bauarbeiten starten.
Rolf Steiner ist Verkaufschef der ganzen de Ligno-Gruppe. Die de Ligno AG – die Bezeichung «de Ligno» bedeutet «vom Holz» – entstand 2016 aus dem Zusammenschluss der vier Emmentaler Holzfirmen Brand, Zollbrück; Reber, Langnau; Rüegsegger, Röthenbach sowie Steiner Holz, Walkringen und Sugiez.
1953 wurde in Walkringen die damalige Sägerei mit Imprägnierwerk von den Brüdern Eduard und Heinz Steiner gegründet. Nachdem sich 1983 die Brüder trennten und Eduard die Eduard Steiner AG in Uetendorf gründete, machte Heinz Steiner in Walkringen ebenfalls als AG weiter. Zunehmend an Bedeutung gewann der Holzhandel, der mit der Zeit das Sägen und Imprägnieren verdrängte. Ebenfalls in den Achtzigerjahren stieg Sohn Rolf in das Geschäft ein, das er 1991 nach dem Tod des Vaters mit seiner Frau Anna-Maja übernahm.
Alle Aktien verkauft Die Heinz Steiner AG setzte immer mehr auf den Holzhandel. Grosse Lagerhallen wurden gebaut, zwei eigene Lastwagen für die Lieferungen angeschafft. Heute werde meist mit verleimtem Bauholz gehandelt, erklärt Rolf Steiner. Produziert werde es vor allem in österreich und Deutschland; Hauptabnehmer seien Zimmereien und Schreinereien im ganzen Kanton Bern. Vom Standort Sugiez aus werde die Romandie versorgt. Rolf Steiner war nach der übernahme aller Aktien seiner Geschwister alleiniger Firmen-inhaber. «Bereits 2011 fragte mich die Oel-Pool AG an, ob ich an einem Verkauf interessiert sei», erinnert sich Steiner. Zuerst sei das kein Thema gewesen, aber nach einer längeren Bedenkzeit und mehreren Gesprächen mit der ganzen Familie, habe man 2012 die Aktien verkauft. Für die 25 Angestellten in Walkringen habe sich eigentich nicht viel verändert, er sei nach wie vor ihr «Chef» geblieben. Nach dem Zusammenschluss zur de Ligno AG sei jetzt die ganze Administration der fünf Standorte in Walkringen konzentriert. Im Jahr 2003 wurde das Imprägnierwerk stillgelegt, nach der Pensionierung eines langjährigen Angestellten Ende 2014 auch die Säge.
Platz für Neues Die Profile auf dem Firmengelände zeigen an, welche Gebäude abgerissen werden sollen und wo der Neubau geplant ist. Weg kommt nicht nur die alte Sägehalle – die Säge an sich wurde 2017 bereits entfernt und nach Rumänien verkauft – sondern auch das alte Sägemehl-Silo.
Die neue Zuschnitthalle mit Aufenthalts- und Schulungsraum kostet laut Rolf Steiner rund eine Million und soll vor allem auch für die Mitarbeiter einen Mehrwert bedeuten.