Im Schuhhaus Keller übernimmt die dritte Generation

Im Schuhhaus Keller übernimmt  die dritte Generation
Röthenbach: Das Schuhhaus Keller in Röthenbach wird nun von der dritten Generation geführt: Renate und Markus Keller. Heidi und Alfred Keller helfen weiterhin tatkräftig mit.

Das Geschäft, welches 1945 durch Christian und Anna Keller aufgebaut wurde, wird nun in dritter Generation weitergeführt. «Wir sind glücklich darüber, dass sich nun der Sohn und die Schwiegertochter dazu entschlossen haben, das Schuhhaus weiterzuführen», hält Alfred Keller fest.

Ein Familienbetrieb
Markus Keller hat, wie auch schon sein Vater und Grossvater, den Beruf des Schuhmachers erlernt und diesen nach dem Lehrabschluss zehn Jahre ausgeübt. Danach liess sich der heute 44-Jährige zum Lokführer ausbilden und ist immer noch bei der BLS tätig. Seine Ehefrau Renate leitet das Schuhhaus Keller neu als Geschäftsführerin, er selber ist für die Buchhaltung zuständig. «Nur dank der Tatsache, dass die Schwiegereltern Heidi und Alfred täglich mithelfen, ist es uns überhaupt möglich, den Betrieb weiterzuführen», hält Renate Keller fest. Weiter beschäftigt werden Anita Salzmann und Nicole Rüegsegger, welche beide hundert Prozent tätig sind. Als Aushilfe und bei Engpässen hilft auch Hedwig Dummermuth, die Schwester von Alfred seit Jahren mit. Das Team wird durch Silvia Pfäffli und Monika Meier, welche beide teilzeitlich arbeiten, ergänzt. Bei der Kundschaft gefragt ist auch die Schuhmacherei, um die sich weiterhin Alfred Keller kümmert.

Von Holzböden bis zum Damenschuh
Im Angebot von Christian Keller standen in den Vierzigerjahren Finken und Holzböden. Alfred Keller erinnert sich: «Mein Vater konnte von seinem Lehrmeister damals 200 Paar Schuhe in Kommission nehmen, welche den Grundstock zum Geschäft bildeten.» Heute warten in den säuberlich geordneten Regalen rund 10’000 Paar Schuhe darauf, anprobiert zu werden und eine Käuferin oder einen Käufer zu finden. Heidi Keller erläutert: «Weil mein Schwiegervater bis zu seinem 75. Altersjahr mit Schuhen ‹reiste›, wie er es nannte, konnten wir in den umliegenden Gemeinden eine treue Stammkundschaft aufbauen.» Christian war früher jeweils im Frühling mit «Examenschuhen» unterwegs, denn damals erhielten die Kinder für diesen speziellen Anlass neues Schuhwerk.  Im Herbst waren es dann die Winterschuhe, mit welchen der Schuhmacher von Haustür zu Haustür reiste. Ein Grossteil der Kundschaft sind Personen, die bereits als Kinder «Keller-Schuhe» getragen haben. Auch wenn sie nicht mehr in der Gegend wohnhaft sind, kehren viele in den familiären Betrieb in Röthenbach zurück, um sich mit neuem Schuhwerk einzudecken.
Im Schuhhaus Kellers wird auch heute noch eine grosse Auswahl an Kinderschuhen angeboten. «Da es uns sehr wichtig ist, dass diese gut passende Schuhe tragen, werden wir dies auch in Zukunft so beibehalten», hält Renate Keller fest. Da auch die siebenjährige Tochter Natascha Schuhverkäuferin werden will, scheint auch die vierte Generation Keller im Anmarsch zu sein.
28.05.2014 :: Christine Mader (cme)