«Grobi Ruschtig u fyni Sächeli» im neuen Büchlein von Hans Schmidiger

«Grobi Ruschtig u fyni Sächeli» im neuen Büchlein von Hans Schmidiger
Lützelflüh: In seinem neuen Berndeutsch-Büchlein «Grobs u Fyns» erzählt Hans Schmidiger Geschichten und Müsterli aus dem Emmental. An der Vernissage gabs spannende Kostproben.

«Grobs u Fyns» ist das fünfte Berndeutsch-Büchlein von Hans Schmidiger. Es kann als Fortsetzung seiner bisherigen Erzählungen betrachtet werden. Wie es der Titel sagt, sind in der neuen Ausgabe von der Sprache wie vom Inhalt her «grobi Ruschtig aber ou fyni Sächeli» verpackt und mit Zeichnungen von Ueli Augsburger illustriert.



Grosses Interesse

Viele Freunde und Mundart-Liebhaber erschienen zur Vernissage im «Ochsen», Lützelflüh, um Kostproben des Büchleins im gemütlichen Rahmen zu geniessen. Zum Auftakt spielte das jugendliche örgelitrio der Geschwister Buri, Rohrmoos, lüpfige Melodien. Sie wurden von Martin Kaufmann am Bass begleitet. In bodenständigem Oberemmentaler Dialekt, so wie er auch schreibt, begrüsste Hans Schmidiger die über hundert Gäste. Der spannende Moment war da.



Auffälliges und Verborgenes
Auf der herbstlich geschmückten Bühne übergab Thomas Herrmann, Geschäftsführer der Druckerei Herrmann AG, dem erfolgreichen Autoren eine prächtige Grossausgabe von «Grobs u Fyns». Zugleich legte er ihm auch noch eine Mini-Ausgabe in die Hände. Diese Geste betonte den Eindruck, dass Hans Schmidiger in seinem neuen Buch Unübersehbares, Wichtiges und Auffälliges, aber auch Feines, Zartes und verborgene Schätze gesammelt hat. In der Druckerei Herrmann wurde die Sammlung an unterhaltsamen Geschichten zu einem ansprechenden Buch verarbeitet. «Seine heiteren Erzählungen vermögen auf so manches Gesicht ein Schmunzeln zu legen», kann man auf der Rückseite des Büchleins lesen.

Das Trio «ämmegrien» mit Hans Schmidiger, Monika Sollberger und Hans Rudolf Rohrbach setzte sich ans Rednerpult und schlüpfte in die Rollen als Vater, Mutter und Sohn. In farbiger Sprache begannen sie aus dem Büchlein vorzulesen. Res, der Sohn, solle sich doch endlich nach einer Frau umsehen, sind die Eltern der Meinung. Die Mutter klopfte dabei energisch auf den Tisch. Mit viel Interesse folgten die Anwesenden dem lebhaften Gespräch auf der Bühne, und manch einer fühlte sich dabei auf einen Emmentaler Hügel versetzt. Die meisten Geschichten sind Schmidigers Fantasie entsprungen, aber er erzählt auch Begebenheiten, die er selber erlebt, gesehen und gehört hat.



Beobachtungen aus dem Alltag
Nach gefälligen Liedern und Musikstücken gab der Autor weitere Kostproben aus seinem Büchlein zum Besten. Die Geschichte mit dem «Ding» ist so eine Sache. Wie oft greifen wir in Verlegenheit zu diesem Wort, das uns aus der Patsche helfen soll. Im Büchlein, das 120 Seiten umfasst, ist ein Kapitel mit «Zfridni Lütli» überschrieben. Diese Beobachtung aus dem Alltag zeigt, wie Bänz und Barbara trotz Altersbeschwerden ihren Alltag geniessen. Der Dialog verleitet zum Schmunzeln und Nachdenken.
Wer das Büchlein zur Hand nimmt, staunt. Hans Schmidiger hat enorm viel Schönes, Einzigartiges und Wertvolles darin verpackt. Bereits beim ersten Kapitel «Im Hustage» malt er dem Leser ein prächtiges Bild ins Herz. Und so geht es im ganzen Büchlein weiter. Wertschätzung, Achtung und Anerkennung zeichnen es aus. Eine Entdeckungsreise lohnt sich.

«Grobs u Fyns» kann in der Druckerei Herrmann, ­Brennerstrasse 7, 3550 Langnau, 034 409 40 00, info@herrmann-druck.ch oder direkt beim Autor bezogen werden.
24.10.2013 :: Margrit Kipfer (kmb)