Präsidentenwechsel bei der Sumiswalder

Sumiswald: An der 200. Hauptversammlung der Sumiswalder Krankenkasse wurde Damian Meli zum neuen Präsidenten gewählt. Er übernimmt den Vorsitz von Ueli Haldimann.

Die Sumiswalder Krankenkasse ist die älteste Krankenkasse der Schweiz. Vergangenes Jahr durfte sie ihren 200. Geburtstag feiern. An der diesjährigen Hauptversammlung hat Präsident Ueli Haldimann, Heimisbach, nach 15 Jahren demissioniert. Er gehörte dem Vorstand insgesamt drei Jahrzehnte an. In seinem letzten Jahresbericht kam er auf die markante Zunahme von psychischen Erkrankungen zu sprechen. Dabei beleuchtete er die unterschiedlichen Stressfaktoren bei der Arbeit, in der Familie und Freizeit. Der Abtretende riet zur Achtsamkeit bezüglich einer ausgeglichenen Work-Life-Balance. Zu Beginn seiner Mitarbeit zählte die Sumiswalder 4400 Mitglieder, heute sind es zirka 32´000. Der Umsatz betrug damals 7,7 Millionen Franken, inzwischen liegt er bei 120 Mil­lionen. Eine Monatsprämie für einen 30-jährigen Mann verteuerte sich von 88.50 Franken auf 300 bis 450 Franken. Die Reserven der Kasse nahmen in Haldimanns Aktivzeit von 4,2 auf 43 Millionen Franken zu. Mit diesen Eckdaten blickte Vizepräsident Rolf Brechbühl auf das langjährige Engagement von Ueli Haldimann zurück. Als neuer Präsident stellte sich Damian Meli, Hausarzt aus Huttwil, zur Verfügung. Meli betreibt unter dem Namen Espace Health Group AG an mehreren Standorten Arztpraxen. Er wurde von den 300 Anwesenden im Gasthof zum Kreuz mit Applaus ins Amt gehievt.


Ein massiver Mitgliederzuwachs

Geschäftsführer Rolf Pfister bezeichnete den massiven Mitgliederzuwachs in der Grundversicherung von 68 Prozent auf fast 32´000 Personen als Hauptereignis des vergangenen Jahres. «Wegen höheren Prämienanpassungen der Mitbewerber sind bei der Sumiswalder im letzten Herbst 13´000 Versicherungsanträge eingegangen», erklärte Pfister. Die Mitarbeitenden hätten in dieser Zeit wöchentlich über 2000 schriftliche Anträge und insgesamt 10´200 Telefonanrufe beantworten müssen. «Dass wir im Dezember alle Daten korrekt erfasst und verarbeitet hatten, grenzt an ein kleines Wunder. Seit Anfang April verstärken drei neue Mitarbeiterinnen unser Team», führte Rolf Pfister aus.


Missverhältnis führt zu Verlust

Die Kostensteigerung in der Grundversicherung war mit 13 Prozent so hoch wie noch nie. «Es war uns daher logischerweise unmöglich ein positives Ergebnis zu erzielen. Die Prämieneinnahmen sind um lediglich 1,7 Millionen Franken, die erbrachten Leistungen hingegen um knapp zehn Millionen Franken angestiegen», so Pfister. Ein solches Missverhältnis führe unweigerlich zu einer schwierigen Situation. Das Jahresergebnis beträgt minus 1,8 Millionen Franken. «Dank einer recht komfortablen Reservesituation ist der ausgewiesene Verlust jedoch verkraftbar», versicherte der Geschäftsführer.

25.04.2024 :: Ulrich Steiner (uss)